In diesem Jahr traf sich der Jugendländerrat, um über neue Ansätze für die Jugendarbeit zu sprechen. Damit feierten die Beteiligten auch gleichzeitig das fünfjährige Bestehen.
Dabei wurde deutlich, dass die Jugendarbeit im Tierheimalltag stark an Bedeutung gewonnen hat. Karen Alwardt aus Nordrhein-Westfalen ist seit über 20 Jahren aktiv im Jugendtierschutz und seit dem ersten Treffen dabei: „Es ist toll zu sehen, wie sich der Jugendländerrat entwickelt hat. Es gibt jetzt auch in vielen anderen Bundesländern Gruppen und aktive Jugendliche, darüber freue ich mich sehr – auch wenn es in Ostdeutschland leider teils noch sehr wenige sind.“
Mit einer fiktiven Geschichte wurden die Teilnehmer des Jugendländerrates dazu aufgerufen, sich in Bonn auf die Spuren der tierischen Täter zu begeben, um das Rätsel des „wandernden Grabsteins“ zu lösen. Dieser Programmpunkt einer neu entwickelten Rallye mit mehreren Stationen war ein lebendiger Einblick in die praktische Jugendtierschutzarbeit.
Die Weitergabe pädagogischer Hinweise nimmt einen besonderen Stellenwert bei den Teilnehmern ein. „In Baden-Württemberg gibt es viele einzelne Gruppenleiter, die Unterstützung und Ideen für ihre Arbeit suchen und sich an mich wenden. Mir helfen daher die Tipps und Anregungen aus unserem Erfahrungsaustausch sehr. Ich gebe das Wissen gerne auf meinen Seminaren an die Jugendleiter weiter – auch praktische Anregungen wie Spiele. Schließlich soll es Spaß machen, das ist wichtig“, so Erika Schwarz.
Anna-Lena Busch, Leiterin des Tierheims Mainz, hat ihre Ausbildung zum Tierpflegemeister erfolgreich abgeschlossen. Was es damit auf sich hat, schilderte sie der Redaktion von DU UND DAS TIER.
In welchen Bereichen hat Ihnen die Ausbildung besonders geholfen?
Die Bereiche Recht und Personalführung lassen sich sehr gut auf meine neue Stelle als Tierheimleiterin übertragen, da ich als Führungskraft für mein Team, dessen Sicherheit und Entwicklung verantwortlich bin. Die Weiterbildung hat mich aber auch persönlich vorangebracht, denn mit dem erweiterten Wissen wird ein anderes Verständnis für die Teamarbeit entwickelt.
Was nehmen Sie aus der Theorie mit in Ihren Arbeitsalltag?
In jedem noch so guten Team kommt es zu Konflikten und Problemen, diese gilt es rechtzeitig zu erkennen und zu beheben, damit aus Kleinigkeiten keine großen Streitigkeiten werden. Hierbei spielt die Kommunikation eine große Rolle. Es muss eine klare Verständigung zwischen dem Vorgesetzten und den Kollegen und auch untereinander erfolgen.
Was hat Ihnen an der Ausbildung gefallen?
Während der Weiterbildung hat sich mein Horizont in den verschiedenen Bereichen erheblich erweitert. In der Praxis konnte ich insbesondere im Bereich Betriebstechnik die Theorie gut umsetzen.
Empfehlen Sie anderen Kollegen diese Ausbildung?
Als erste Tierpflegemeisterin im Bereich Tierheim/-pension finde ich es natürlich wünschenswert, dass weitere Kollegen diesen Schritt wagen. Gerade im Bereich Tierheim und Tierschutz mangelt es häufig an finanziellen Mitteln, eine solche Weiterbildung zu ermöglichen. Doch gerade in der Sparte ist es wichtig, dass auch die Führungskräfte entsprechend qualifiziert sind, damit der Betrieb wirtschaftlich aufrechterhalten werden kann.
Die Berliner Tierschutzjugend hat in Vertretung für alle beteiligten Jugendlichen knapp 2.000 Tierschutzwünsche von Kindern an Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, übergeben. Stofftiere symbolisierten die Appelle der Kinder. So trug beispielsweise ein Affe einen Zettel um den Hals, auf dem stand: „Mein Wunsch an die Politik: dass Tiere nicht mehr für Experimente benutzt werden.“
Flachsbarth zeigte sich von den gesammelten Unterschriften und Forderungen beeindruckt. Insgesamt freuten sich die Nachwuchs-Tierschützer, dass Flachsbarth ihre Wünsche für den Tierschutz so ernst nahm. Ihnen bleibt die Übergabe in positiver Erinnerung.
Ob Wildtiere im Zirkus ein artgerechtes Leben führen können, war eine zentrale Frage, der die Bayerische Tierschutzjugend im Münchener Circus Krone auf den Grund ging. Interessierte Menschen haben dort die Möglichkeit, an Gruppenführungen des zirkuseigenen Zoos teilzunehmen, um Einblicke in die Haltungsbedingungen der Tiere zu erhalten.
Die Jugendlichen betrachteten die Zirkustiere und ihre Unterbringung mit gemischten Gefühlen. Zwar wirkten die Tiere sehr gepflegt und suchten neugierig den Kontakt zu den Zirkusmitarbeitern und Besuchern, doch die wenig strukturierten Lebensräume der Tiere mit kargen Betonböden und wenig Beschäftigungsmöglichkeiten wirkten bedrückend auf den Tierschutznachwuchs. Auch der sichtbare Fesselabdruck am Bein der Elefantendamen machte die Tierschutzjugend skeptisch.
Diese Eindrücke sowie der zu kleine Lebensraum der Löwen brachte die Jugendlichen in der anschließenden Gruppenstunde letztendlich zu dem Fazit: Wildtiere gehören nicht in den Zirkus!
Kurzentschlossen setzte die Bayerische Tierschutzjugend die gewonnenen Ergebnisse in konsequentes Handeln um und schloss sich einer am Nachmittag stattfindenden Demonstration vor dem Circus Krone an. Dort protestierten sie gemeinsam gegen die Tierhaltung in Zirkussen.