Mit dem Apell „Tiere sind kein Müll – machen Sie aus dem TierNUTZ- ein TierSCHUTZgesetz“ hat der Deutsche Tierschutzbund auf der Agrarministerkonferenz (AMK) in Bad Homburg gemeinsam mit dem Landestierschutzverband Hessen in einer Aktion ein Zeichen gesetzt.
Das Schlachten trächtiger Rinder, das Töten unzähliger lebensfähiger männlicher Küken und überzähliger Ferkel, schmerzhafte Eingriffe wie Enthornen, Kastrieren und Kupieren – das sind alles Anzeichen für eine aus dem Ruder gelaufene Intensivtierhaltung.
Als Mahnung und um an das Leid vieler Nutztiere in der Landwirtschaft zu erinnern, überreichte Thomas Schröder in diesem Rahmen den Ministern vor Ort symbolisch eine Mülltüte mit Kuscheltieren.
Priska Hinz, Vorsitzende der AMK und Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hessen, bestätigte, wie wichtig die Themen des Deutschen Tierschutzbundes sind, und sprach von „einer gemeinsamen Verpflichtung zugunsten der Verbesserung der Nutztierhaltung“.
Sichtlich berührt reagierte Dr. Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein: „Kuscheltiere als Müll in einer Plastiktüte sind ja schon ein schlimmer Anblick – wie ist es dann erst, wenn lebende Tiere wie Müll behandelt werden. Wir brauchen dringend mehr Respekt vor der Kreatur.“
Auch Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen, nahm das Symbol für mehr Tierschutz anerkennend an.
Thomas Schröder fasste die Forderungen des Verbandes zusammen: „Es darf nicht sein, dass Millionen Tiere amputiert werden, damit sie überhaupt in den Haltungssystemen gehalten werden können, und vielfach nur noch mit Antibiotika bis ans Ende geschleppt werden. Wir brauchen eine Tierhaltung, die das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellt und es mit dem Landwirt und der Wirtschaftlichkeit verbindet.“
Mit der finanziellen Unterstützung des Deutschen Tierschutzbundes konnte der Mitgliedsverein Wismar und Umgebung in seinem Tierheim Dorf Mecklenburg eine Quarantänestation für Hunde in Containerbauweise errichten. Die dazugehörigen Außenbereiche hat das Land mit Fördermitteln mitfinanziert. Drei neue Container mit jeweils zwei hellen Zimmern und überdachten Außenbereichen bieten Platz für insgesamt sechs Hunde. Für 2016 plant der Tierschutzverein den Bau eines neuen Hundehauses für 20 Tiere. Sobald das Haus errichtet ist, dienen die Container den Neuankömmlingen ausschließlich als moderne Quarantänestation. Bis dahin nutzt der Verein die Räume auch als Warmplätze für kältere Tage. „Die Tiere bei kalten Temperaturen nun in beheizbaren Räumen unterbringen zu können, ist das Größte“, freut sich Meike Gutzmann, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Wismar u. U. „Die Hunde sind sehr glücklich und fühlen sich richtig wohl. Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt“, so Gutzmann weiter.
Bildrechte: Titelbild: Deutscher Tierschutzbund e. V., "Dorf Mecklenburg – Neue Quarantäne": Tierschutzverein Wismar u. U., "Weiterstadt – Gemeinsam Stark": www.bulldogfactory.de/Yvonne Janetzek, "Euskirchen – Fuchsjagd": Tierschutzverein Kall u. U.