Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER
Lange hat die kleine Fuchsfamilie nach einem geeigneten Versteck gesucht. Doch jetzt scheint sie den perfekten Unterschlupf gefunden zu haben. Der große und stabile Haufen gestapelter Äste und Zweige bietet den Tieren endlich Zuflucht, die gerade in Stadtnähe so schwer zu finden ist. Darum wähnen sie sich in dem dichten Reisigberg am Rande Hamburgs vor Menschen und der Witterung in Sicherheit. Bis ein Knistern die Ruhe stört, es plötzlich qualmt und die Füchse binnen weniger Augenblicke von lodernden Flammen eingeschlossen sind. Panisch suchen sie nach einem Ausweg – der nur noch mitten durch das Feuer möglich ist. So hat es eine kleine Füchsin erlebt, die im vorigen Jahr am Morgen des Ostersonntags beim Hamburger Tierschutzverein von 1841, Mitgliedsverein des Deutschen Tierschutzbundes, abgegeben wurde. Sie hätte ein von Menschen feierlich entzündetes Osterfeuer beinahe mit ihrem Leben bezahlt – wie so oft, wenn Traditionen über den Tierschutz gestellt werden. Zwei ihrer Geschwister konnten ebenfalls fliehen. Ob weitere Familienmitglieder oder andere Tiere verbrannt sind, ist unklar. Den österlichen Brauch, mit dem Gemeinden, Vereine oder Freiwillige Feuerwehren bundesweit den Winter vertreiben, hat das damals etwa vier Wochen alte Tier mit versengtem Fell, Verbrennungen im Gesicht, an den Ohren und an den Pfoten, einer Rauchvergiftung und einem Schock teuer bezahlt.
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Bildrechte: Artikelheader: stock.adobe.com – alberto (Stier); Fotos: Pixabay – winterseitler (Fuchs); stock.adobe.com – nhugaboom (Kaninchen), alberto (Stier), creativenature.nl (Fisch), D.G.Eirin (Pferd), Bruno T (Fink), Videocorpus (Taube); Illustrationen: between