Unter den Gästen weilen bisher ein Leopardgecko, ein Grüner Leguan, Kornnattern, Königspythons, Bartagamen und Griechische Landschildkröten. Manche von ihnen sind ihren Besitzern sprichwörtlich über den Kopf gewachsen. So auch der Grüne Leguan namens Red. Seine Vorbesitzerin hatte ihn in einer Zoohandlung erworben. Als sein Terrarium mit der Zeit zu klein wurde – der Leguan befand sich noch im Wachstum – musste das Tier erheblich unter der Enge leiden. Das ging so weit, dass die Schwanzspitze des Tieres abstarb. Erst dann handelte die Besitzerin und gab den Leguan in das Tierheim Schleswig.
In einem anderen Fall wurde eine Kornnatter von Mitarbeitern in einer DHL-Packstation gefunden. Das Tierheim Essen nahm daraufhin die Schlange Lysenia auf. Spiddel, auch eine Kornnatter, ging der Feuerwehr ins Netz. Sie brachte das Tier ebenfalls in das Tierheim Essen. Besonders schlimm stand es um Marvin, eine 1,1 Kilogramm schwere Königspython. Der Besitzer hatte sie einfach in seiner Wohnung zurückgelassen. Die Schlange war abgemagert und litt an einer Hautinfektion.
Red, Lysenia, Spiddel, Marvin und Co. stehen stellvertretend für viele Reptilien, mit denen Tierschutzvereine immer häufiger konfrontiert werden. Da den vereinseigenen Tierheimen meist die nötige Infrastruktur fehlt, ist das Ganze eine große Herausforderung. Die Reptilienstation in Weidefeld soll die Tierschutzvereine entlasten, indem sie einspringt und behördlich beschlagnahmte Tiere unterbringt. Gleichzeitig soll sie über die Probleme bei der Reptilienhaltung aufklären und damit auch Grundlagenarbeit für die Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes leisten. Soweit möglich, will das Zentrum die aufgenommenen Reptilien in sachkundige Hände vermitteln. Schwer bis gar nicht vermittelbare Tiere, die dauerhaft in Weidefeld auf insgesamt 400 Quadratmetern ein Zuhause finden, sollen dort einen artgerechten Lebensabend verbringen können.
Ein Filmteam hat den Einzug der Tiere in die Reptilienstation begleitet. Am Samstag, den 25. März, um 18.00 strahlt der Fernsehsender Vox den Beitrag im Magazin „hundkatzemaus“ aus . Details zur Sendung finden Sie hier.
Bildrechte: Deutscher Tierschutzbund e. V.