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Tierschutzbilanz 2016

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Tierschutzbilanz 2016

Zum Jahresausklang gilt es immer Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen. Das Jahr 2017 wird sicher tierschutzpolitisch von der Bundestagswahl bestimmt. Klar ist aber auch: Wir können einen Wertewandel hin zu mehr Tierschutz feststellen, der nicht an einem Wahltag und dem Ergebnis hängt.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,

zum Jahresausklang gilt es immer, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen. Das Jahr 2017 wird sicher tierschutzpolitisch von der Bundestagswahl bestimmt. Klar ist aber auch: Wir können einen Wertewandel hin zu mehr Tierschutz feststellen, der nicht an einem Wahltag und dem Ergebnis hängt. Aber am Ende geht es um die Geschwindigkeit, mit der dieser gesellschaftliche Mehrheitswillen konkret umgesetzt wird.

In Paragraf 1 des Tierschutzgesetzes steht: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Warum aber ist es dann erlaubt, Tiere durch züchterische Manipulationen oder Amputationen in die Haltungssysteme einzupassen? Wie verhält es sich hier mit dem Vollzug des Tierschutzgesetzes? Weicht hier nicht Recht vor Unrecht? Darf der Verweis auf den „vernünftigen Grund“ als Ausrede herhalten?

Dies betrifft auch die immer noch in Deutschland eingepferchten Tiere, die für Mode sterben, die in Zoos oder Wanderzirkussen leben und die von der Forschung zum Leiden verdammt sind. Warum wird den Tiernutzern durch Ausnahmeerlasse, Gesetze oder gesonderte Verordnungen ständig nachgegeben? Solange Recht im Tierschutz vor Unrecht weicht, wird umso dringlicher klar: Wir brauchen die Tierschutz-Verbandsklage auf Bundesebene. Sie sehen, das Jahr 2017 hält wieder viele Herausforderungen für uns bereit.

In der aktuellen Ausgabe von DU UND DAS TIER haben wir uns Mode als Titelthema vorgenommen. Es sind nämlich nicht nur Marderhund und Co., die als Accessoire enden, auch Angorakaninchen, Gänse und Merinoschafe leiden für mollig warme Kleidung. Lesen Sie auf Seite 8 die Hintergründe, aber auch was Sie dagegen unternehmen können. Genauso wie Pelz- und Federtiere brauchen auch Stadttauben Ihre Unterstützung. Mehr dazu auf Seite 18.

Unsere Tierheime stellen auch in dieser Ausgabe, passend zu Weihnachten, einen Schwerpunkt dar. Denn „Tierheime nehmen auch Geschenke, die andere wegwerfen“ – einer der Plakattexte unserer Kampagne. Das Motiv als Poster zum Herausnehmen finden Sie auf Seite 30 – die Hintergründe zur Kampagne auf der Posterrückseite. Auch beim Tierschutzfrühstück standen die Tierheime ganz im Fokus – und hier ist auf politischer Ebene einiges in Bewegung. Unsere Arbeit, aber auch die unserer Landesverbände und Tierschutzvereine, zeigt Erfolg! Wir werden weiter für die uns angeschlossenen Tierheime kämpfen und uns dafür einsetzen, dass der Staat in puncto Kosten in die Pflicht genommen wird.

Viel Spaß beim Lesen dieser und weiterer Themen. Sammeln Sie über Weihnachten Kraft im Kreise Ihrer Liebsten und starten Sie gut in unser gemeinsames Tierschutzjahr 2017! Wir brauchen Sie an unserer Seite, mehr denn je.

Herzlichst Ihr

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PS: Ab der Ausgabe 1/2017 wird Sie an dieser Stelle unsere Chefredakteurin Nadia Wattad begrüßen.

Bildrechte: Deutscher Tierschutzbund e. V.