Standards
Editorial

Signale verstärken sich

Standards
Editorial

Signale verstärken sich

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, es ist schon Tradition, dass wir in der ersten Ausgabe von DU UND DAS TIER im neuen Jahr von der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin und der Demo „Wir haben es satt“ berichten.

Während die alljährlich gut besuchte Demo verdeutlicht, dass sich viele Bürger einen Wertewandel im Umgang mit Tieren wünschen, steht die IGW traditionell für Produktvielfalt in der Ernährung – und damit auch für eine Fülle von tierischen Produkten.

Doch auch auf der Messe verstärken sich die Signale für den Wertewandel im Umgang mit Tieren. So war der Labelstand des Deutschen Tierschutzbundes vielfach Kristallisationspunkt für Informationen und angeregte Diskussionen. Bei diesen ging es immer häufiger nicht um gegensätzliche Ansichten, sondern um Wege zu mehr Tierschutz.

Das Frühjahr ist die Zeit des Nachwuchses in der Tierwelt. Unsere Tierheime werden dann jedes Jahr mit Katzenwelpen überschwemmt, weil unachtsame Katzenbesitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen. Besonders schlecht geht es dem Katzennachwuchs in Gebieten mit freilaufenden Katzen, wo sich Mutter und Welpen gegen die Konkurrenz und widrige Umstände behaupten müssen. Das Engagement der Tierschutzvereine, gerade auch den frei lebenden Katzen zu helfen und der weiteren ungezügelten Vermehrung zu begegnen, ist groß. Die für den Tierschutz zuständigen Bundesländer haben noch längst nicht alle gehandelt.
Lesen Sie im Titelthema ab Seite 8 über Ursachen und mögliche Lösungen für das Katzenelend, über gute Initiativen und immer noch bestehende Hindernisse.

Der Deutsche Tierschutzbund, das wissen Sie als Leser von DU UND DAS TIER, setzt sich für bessere Rahmenbedingungen zum tierschutzgerechten Umgang mit Tieren ein. Wir mahnen nicht nur politische Entscheidungen und die Einlösung der Versprechen aus dem Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode an; wir zeigen auch auf, wie jeder Einzelne konkret Tieren helfen kann – sei es durch den bewussteren Einkauf von tierischen Produkten oder besser noch durch die Wahl tierfreier Alternativen.

Doch wählen können wir alle nur, wenn wir wissen, was im Regal liegt. Das ist auch für diejenigen, die sich tierischen Produkten vollständig verweigern wollen, nicht immer einfach, wie der Artikel „Ein tierisches Versteck“ auf Seite 34 aufzeigt.

Unsere größte Sorge ist, dass es vielen unserer Tierschutzvereine finanziell schlecht geht, weil die Städte und Gemeinden die Kosten für die Aufgaben, die Tierheime für sie leisten, gar nicht oder nicht vollständig erstatten wollen. Um so dankbarer sind wir, dass wir durch die großartige Unterstützung unserer Spender und Fördermitglieder – also dank Ihnen – jetzt 50 Tierheimen mit einem neuen Tierheimwagen bei ihrer Tierschutzarbeit vor Ort helfen konnten. Die Fahrzeuge sind zugleich Botschafter für den Tierschutz, und ich hoffe, Sie freuen sich mit uns, wenn Ihnen auf der Straße einer begegnet.

Herzlichst Ihre