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Weidefeld

Es ist immer viel zu tun

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Es ist immer viel zu tun

Im Tierschutzzentrum Weidefeld ist immer etwas los. Informieren Sie sich, wie der Arbeitsalltag mit den Tieren aussieht, wie die Tiere über den Winter gekommen sind und welche neuen Projekte anstehen.

  • Autor: Nadia Wattad, Redaktion DU UND DAS TIER

Der Winter in Schleswig-Holstein ist mild verlaufen, sodass es im Vergleich zu den Vorjahren eher weniger Wintergäste im Tierschutzzentrum gab. Waren es sonst auch mal 90 Igel, die über den Winter gebracht werden mussten, so 2014/15 gerade mal zehn Stacheltiere. Auch Greifvögel hatten diesmal offenbar keine Schwierigkeiten, ausreichend Nahrung zu finden. Geschwächte Eulen oder Bussarde haben die Hilfe des Teams jedenfalls kaum in Anspruch genommen.

Auch von Stürmen blieb das Tierschutzzentrum des Deutschen Tierschutzbundes weitgehend verschont. Während 2013 Sturm Christian 50 Bäume zum Opfer gefallen waren, ist diesmal nur eine Kiefer umgefallen.
„Die Tiere sind bei uns vor Stürmen gut gesichert. Da, wo sich die meisten gefährdeten Bäume befinden, liegt unsere naturnahe Schweinehaltung. Die Schweine haben drei ehemalige Bunker zur Verfügung, die die schlauen Tiere bei Sturm aufsuchen – und da sind sie auf jeden Fall sicher“, so Katrin Umlauf, Leitung des Tierschutzzentrums Weidefeld.

Dass der Frühling in den Startlöchern steht, zeigt auch schon das Kanadagans-Pärchen. „Die beiden turteln mehr miteinander und verhalten sich unwirscher gegenüber den Tierpflegern“, erläutert Umlauf. Die ersten Tierbabyfunde müssten auch bald kommen – meist in den Monaten März und April.

Die Schweine genießen die naturnahe Haltung.

Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Lissi Lüdemann-Haus. Hier konnte der Hund Turbo Ende letzten Jahres in neue Hände vermittelt werden. Sein Platz ist bereits durch den Neuankömmling Sammy, ein vierjähriger schwarzer Mischlingsrüde, besetzt. Dieser war vorher als Fundhund in einem Tierheim gelandet, wo er sich von den Mitarbeitern nicht handeln ließ.

Für dieses Jahr stehen einige Pläne an: Die Papageien bekommen eine Krankenstation und der Bau eines Reptilienhauses für die zahlreichen Schildkröten steht in den Startlöchern.

TIERPFLEGERIN NADINE KOHRS ÜBER IHREN ARBEITSALLTAG

Nadine Kohrs

Nadine Kohrs

„Um 8 Uhr fange ich an zu arbeiten. Der Tag beginnt mit einer kurzen Besprechung. Danach starte ich in die morgendliche Kontrollrunde, in der ich alle Tiere begutachte und ich mich davon versichere, dass alle wohlauf sind. Danach beginnt die Fütterung, gefolgt von den Reinigungsarbeiten. Die Beschäftigung der Tiere steht dann auch noch an – vor allem der Hunde im Lissi Lüdemann-Haus. Dazu gehören Spazierengehen, aber auch Trainings, zum Beispiel mit dem Maulkorb, oder Leinen- und Clickertraining. Das geht dann so lange, bis die Abendversorgung folgt – das heißt füttern, gegebenenfalls die Tiere in ihre Bereiche bringen und nach dem Rechten sehen. Einen Arbeitsalltag als solchen gibt es aber nicht.

Abgesehen von der Fütterung und den Reinigungsarbeiten stehen jeden Tag andere Aufgaben an. Mal hole ich ein in Not geratenes Wildtier ab, dann fahre ich zum Tierarzt oder hole Futterspenden und so weiter. Das Betreuen der Besucher gehört auch zu den Aufgaben der Tierpfleger.“