Zwei neugeborene Delfine im Zoo Duisburg

Am 22. Dezember und zu Heiligabend wurden im Delfinarium im Duisburger Zoo gleich zwei Delfinjunge geboren. Der Deutsche Tierschutzbund hofft, dass die Jungtiere gesund sind – insbesondere das zu früh geborene Kalb von Delfinweibchen „Daisy“. Gleichzeitig kritisieren die Tierschützer die Haltung von Delfinen in zoologischen Einrichtungen generell.

Die jungen Delfine sollen noch acht Wochen in Quarantäne bleiben. Vorsicht ist geboten: Erst im August 2015 war im Zoo Duisburg ein gerade eine Woche altes Kalb verstorben. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Nachzuchten meist nicht gelingen. Die Folge davon ist, dass Delfinarien ihre Bestände immer wieder mit Wildfängen aufstocken, was artenschutzrechtlichen Bemühungen widerspricht.

Die Haltung der sensiblen Meerestiere in Gefangenschaft ist aus Sicht des Tierschutzes daher klar abzulehnen. Auch deshalb, weil eine art- und verhaltensgerechte Unterbringung nicht möglich ist.

Geringere Überlebensrate

Delfine haben ein sehr großes Bewegungsbedürfnis und stellen sehr hohe Anforderungen an Wasserqualität und Platzbedarf. In freier Natur schwimmen Delfine durchschnittlich 20 bis 50 Kilometer am Tag und tauchen bis zu 300 Meter tief. Die im Vergleich zu ihrem natürlichen Lebensraum winzigen Becken bieten den Tieren nur wenig Rückzugsmöglichkeiten und Bewegungsfreiraum. Permanenter Lärm durch Besucher, Lautsprecher und die Unterwasserpumpe bedeuten puren Stress für die geräuschempfindlichen Tiere. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich Delfine nicht gut an die Bedingungen in Gefangenschaft gewöhnen und ihre Überlebensrate oft geringer ist als in Freiheit.

Delfinarien als Auslaufmodell

In Deutschland wurden inzwischen sieben von ehemals neun existierenden Delfinarien geschlossen. Die Delfinarien im Zoo Duisburg und im Tiergarten Nürnberg sind bundesweit die letzten.

(Foto: © J. Barth/Tierschutzjugend Traunstein)

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