Wildtierhandel: EU-Parlament stimmt Aktionsplan zu

Das EU-Parlament möchte seinen Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel verstärken. Ausschlaggebend hierfür war ein Initiativbericht der britischen EU-Abgeordneten Catherine Bearder. In diesem bezieht sie sich auf den Aktionsplan gegen den illegalen Wildtierhandel. Die EU-Kommission hatte jenen Plan Ende Februar dieses Jahres veröffentlicht.

Der Bericht von Bearder unterstreicht, dass ausreichende finanzielle Mittel im EU-Haushalt und in den nationalen Budgets zur Verfügung gestellt werden müssen, um wirksam gegen den illegalen Wildtierhandel, zum Beispiel mit Elfenbein und Nashornhörnern, vorgehen zu können.

Zudem befürwortet er Richtlinien für Tierauffangstationen sowie ein Meldesystem für beschlagnahmte lebende Tiere zu erarbeiten. Darüber hinaus enthält er eine ganze Reihe weiterer wichtiger Ansatzpunkte, von strengeren Regelungen zur Einfuhr von Jagdtrophäen, Verbesserung des Schutzes von Singvögeln im Mittelmeerraum sowie mögliche Umsetzung von Positivlisten bei exotischen Haustieren.

Illegaler Wildtierhandel im Internet nimmt zu

Die Abgeordneten des EU-Parlaments haben ebenfalls erkannt, dass der illegale Handel mit Wildtieren im Internet zunimmt. Daher fordern sie die EU-Staatschefs auf, gemeinsam mit den Betreibern von Social-Media-Plattformen, Suchmaschinen und E-Commerce-Portalen das Problem des illegalen Internet-Handels mit Wildtieren anzugehen.

Hintergrund Wildtierhandel

Deutschland ist EU-weit der größte Importeur und Absatzmarkt für lebende Wildtiere. Während es innerhalb Deutschlands, wie auch in anderen Europäischen Staaten, grundsätzlich verboten ist, heimische Wildtiere einzufangen, werden Tierbestände in Asien, Afrika und Lateinamerika für den Heimtiermarkt in Deutschland geplündert. Hunderttausende wildgefangene Reptilien, Amphibien, Fische und Säugetiere werden in Deutschland sowohl legal und ohne Einschränkung wie auch illegal verkauft – sogar vom Aussterben bedrohte Arten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Foto: Symbolbild Schlange)

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