Düsseldorf – Positiver Trend beim Storchenbestand: Bundesweit brüten derzeit schätzungsweise 10.000 Storchenpaare. Aktuell gibt es zahlreiche Nester auf engem Raum. Vor allem im Westen nimmt die Population wieder zu, wie aktuelle Zählungen ergaben. Diese Entwicklung ist erfreulich, denn in Teilen Deutschlands wäre der beliebte Vogel vor ein paar Jahrzehnten beinahe ausgestorben. Anfang der 1990er Jahre lebten beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nur noch drei Storchenpaare. 2022 zählte das NRW-Landesumweltamt insgesamt 706 Brutpaare, fast 100 mehr als im Jahr zuvor. Weißstörche siedeln an Flussauen und in Kulturlandschaften mit Feuchtgebieten. Zum Brüten lassen sich die langbeinigen Vögel gerne auf Bäumen, Dächern und Schornsteinen nieder.
Viele Störche überwintern in Spanien
Aufgrund von Überwinterungsmöglichkeiten mit ausreichendem, wenn auch nicht artgerechtem Nahrungsangebot verändert sich das Zugverhalten der Tiere. Dies hat vermutlich zur steigenden Zahl der Störche beigetragen. „Anstatt in der kalten Jahreszeit nach Afrika zu fliegen, wofür sie bis zu 200 Kilometer täglich zurücklegen müssen, verbringen Störche den Winter in wärmeren Gebieten Europas“, sagt Denise Ritter, Referentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Ein Großteil der Störche, der über die Westroute nach Afrika fliegen würde, überwintert mittlerweile in Spanien. Die Reise ist dadurch einige Tausend Kilometer kürzer als früher. Damit vermeiden Störche Risiken und können früher zu ihrem Brutgebiet zurückkehren. Aber auch künstlich angelegte Nisthilfen von Tierschützer*innen helfen den Vögeln. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt den Zuwachs der Weißstörche und die Unterstützung durch die Tierfreundinnen und Tierfreunde sehr. „Trotz der positiven Entwicklung gelten Störche nach wie vor als gefährdet. Der natürliche Lebensraum der streng geschützten Vogelart schrumpft. Auch Insekten, Regenwürmer und Amphibien, von denen sich Störche ernähren, verschwinden“, so Ritter. „Außerdem sind die großen Schreitvögel Gefahren ausgesetzt: So kollidieren viele von ihnen mit Strommasten und -leitungen und verunglücken dabei tödlich. Diese Art von Unfall ist die Haupttodesursache bei Störchen.“
(© Foto: Pixabay – Pixel-mixer (Störche am Wasser), Alexas_Fotos (Storch vor blauem Himmel))