Walfang stoppen!

Heute starten die Vorverhandlungen der Internationalen Walfang-Kommission (IWC). Die Organisation befasst sich mit der Umsetzung des Internationalen Walfang-Abkommens. Damit regelt sie sowohl den Schutz als auch den Fang von Walen. Offizieller Startschuss der fünftägigen Tagung, die alle zwei Jahre stattfindet, ist der 24. Oktober im slowenischen Portoroz.

Politische Unterstützung

Christina Jantz-Herrmann, Tierschutzbeauftragte der SPD, nimmt dies zum Anlass den Antrag „Schutz von Walen und Delfinen stärken“ zusammen mit Carsten Träger für die SPD-Fraktion im Bundestag einzubringen. Auch die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN haben ebenfalls einen solchen Antrag geplant, der im Bundestag eingebracht werden soll.

Japan tötet immer noch Wale

Auf der Agenda der IWC-Tagung steht unterem der Walfang Japans. Nach wie vor betreibt Japan diesen immer noch unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Bereits 2014 wurde dieses Schlupfloch auf der IWC diskutiert, nachdem der Internationale Gerichtshof Japans Walfang für illegal erklärt hat. Australien hatte sich damals für eine Resolution stark gemacht, laut der jegliche Tötung von Walen für Forschungszwecke von der IWC genehmigt werden muss. Falls die Mehrheit der anwesenden Länder für die Resolution stimmt, könnte dies das Ende von Japans Walfang sein.

Wal-Schutzgebiet einrichten

Ein weiteres Thema auf der Tagung wird auch die Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik sein. Dieses soll sich zwischen Südamerika und der Westküste von Afrika erstrecken. In diesem Bereich wären die Riesen der Meere sowohl vor Verfolgung als auch anderen menschgemachten Gefahren wie Öl- und Gasförderung geschützt.

Walfang aus Tradition

Einige indigene Völker dürfen trotz des internationalen Walfangverbots Wale jagen. Dies ist zum einen ihrer kulturellen Tradition geschuldet und zum anderen für ihr Überleben notwendig.
Da diese Ausnahmemöglichkeiten jedoch sehr unzureichend definiert sind und besonders von Grönland zunehmend ausgenutzt werden, steht auch dieses Thema im Zentrum der IWC-Tagung.

Hintergrund: Das Memorandum

Das Internationale Übereinkommen zur Regulierung des Walfangs (ICRW) wurde vor 70 Jahren unterzeichnet. Sein wichtigster Erfolg, das Verbot des kommerziellen Walfangs, besteht seit 30 Jahren und hat hunderttausenden Walen das Leben gerettet. Dennoch unterwandern drei Länder – Japan, Island und Norwegen – dieses Abkommen und schicken bis heute Walfangflotten in die Meere.
Aktuelle Exportzahlen belegen, dass sowohl Norwegen als auch Island ihren Walfleisch-Handel mit Japan weiter ausbauen. Die letzte offizielle Verurteilung norwegischer Walfangaktivitäten durch die IWC liegt fünfzehn Jahre zurück.

Weitere Informationen zum Walfang finden Sie hier

(Symbolfoto Walfang: Australian Customs Service)

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