Tierversuche: LKA durchsucht Leibnitz-Institut Jena

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Gera haben Beamte des LKA Thüringen das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena durchsucht. Hintergrund ist der Verdacht auf Verstöße gegen das Tierschutz- und das Arzneimittelgesetz sowie auf Untreue und Unterschlagung. Das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz hatte Strafanzeige gestellt, nachdem sich das Institut zuvor selbst angezeigt hatte.

Institut zeigte sich selbst an

Die Selbstanzeige des Instituts beruht darauf, dass im Jahr 2015 in zwei Fällen falsche Angaben bei der behördlichen Genehmigung von Tierversuchen gemacht wurden. Dabei handelt es sich um Tierversuche, die an genveränderten Mäusen altersbedingten Blutkrebs und Muskelschwund erforschen sollen. Nachdem die Fehler aufgefallen waren, soll das Institut die Tierversuche eingestellt haben. Sie sollen erst wieder stattfinden, wenn die entsprechende Genehmigung vorliegt.

Mangelnde Kontrollen

Auch wenn das Institut inzwischen Maßnahmen ergriffen haben soll, um Fehler in der Anmeldung zukünftig zu vermeiden, zeigt dieser Fall deutlich, dass sich die Behörden auf Selbstanzeigen und institutseigene Hinweise verlassen. Hätte das Institut sich nicht selbst angezeigt, wäre dieser Rechtsbruch vermutlich nie aufgefallen. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Thüringen fordern schon seit langem bessere Kontrollen. Darüber hinaus hat der Deutsche Tierschutzbund bei der EU-Kommission diesbezüglich Beschwerde eingereicht.

(Symbolfoto: © Deutscher Tierschutzbund e. V.)

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