Stirbt der Feldhamster in Deutschland aus?

In ganz Deutschland ist der Feldhamster vom Aussterben bedroht. In Nordrhein-Westfalen konnten Naturschützer nach Angaben des Naturschutzbunds (NABU) aktuell nur noch etwa 50 Feldhamster nachweisen. Doch auch diese Population ist durch geplante Bauvorhaben in ihrer Existenz bedroht.

Landwirtschaft bedroht den Feldhamster

In der modernen  Landwirtschaft ernten Bauern ihre Felder immer früher und fast restlos ab. Am Ende der Ernte sind die Äcker leer und die Hamster haben keine Möglichkeit mehr, sich vor Feinden zu schützen. Hinzu kommen der intensive Einsatz von Düngemitteln und das tiefe Pflügen der Felder. Die Feldhamster finden zum Überwintern nicht mehr genügend Nahrung. Außerdem zerschneiden neue Bauvorhaben in ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Gebieten die Lebensräume der Hamster und isolieren sie voneinander.

In der Vergangenheit galt der Feldhamster als Ernteschädling – er wurde massiv bekämpft. Heute steht der Feldhamster auf der „Roten Liste der Bedrohten Arten“ und gilt auch auf EU-Ebene als streng geschützte Art.

Mehr Schutz für Feldhamster nötig

Die letzte Feldhamster-Population in Nordrhein-Westfalen, die in der Zülpicher Börde lebt, muss ihrem Lebensraum nun weichen und soll umgesiedelt werden. Dieser Umzug in ein neues Gebiet ist für die Tiere allerdings sehr stressig. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass einige Hamster dabei sterben.

Die bereits bestehenden Schutzprogramme reichen nicht aus. Natur- und Tierschützer fordern daher weitere konkrete Maßnahmen. So müssen neue Lebensräume für den Feldhamster geschaffen werden. Auch der Verzicht auf Pestizide und der Weg hin zu einer biologischen Landwirtschaft können dabei helfen, die Feldhamster auf lange Sicht zu retten. Von solchen Maßnahmen würden auch viele andere gefährdete Arten wie Rebhuhn, Feldlerche und Feldhase profitieren.

(Foto: © Elgreco111 – Fotolia.com)

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