Rumänien: Für Straßenhunde vor Gericht

Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich bereits seit einiger Zeit für ein besseres Leben der Straßenhunde in Rumänien ein und ist sowohl mit Politikern als auch mit Tierschutzvereinen vor Ort im Gespräch. Jetzt kommt Bewegung in die Sache: Der Verband kämpft mit der Tierschutzorganisation „Federatia Nationala pentru Protectia Animalelor“ (FNPA), dem rumänischen Pendant zum Deutschen Tierschutzbund, gemeinsam vor Gericht. Ziel ist ein tierschutzgerechter Umgang mit den Straßenhunden in der rumänischen Stadt Ploiești.

Straßenhunde kastrieren und freilassen

Eine Strategie, um die Population von Straßenhunden tierschutzgerecht zu reduzieren, ist das Konzept „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“. Mit diesem hat der Deutsche Tierschutzbund in der Ukraine und in seinen anderen Tierschutzvereinen im Ausland schon viel erreicht.

In Rumänien ist die Umsetzung dieses Konzeptes bisher nicht möglich, da die Gesetzeslage unklar ist. Um Klarheit zu schaffen, hat sich die Organisation FNPA mit der Stadt Ploiești in Verbindung gesetzt – einer Gemeinde, die dem Tierschutz gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Auch der Deutsche Tierschutzbund stand bereits mit dem Bürgermeister der Stadt in Kontakt und versicherte diesem langfristige Unterstützung zu. Die Tierschützer haben durch die Gespräche erreicht, dass das Freilassen der Straßenhunde nach deren Kastration und Impfung auf dem Papier erlaubt wird. In der Realität sieht das bisher jedoch anders aus.

Der Protest von rumänischen Tierschutzgegnern ist so groß, dass die Politiker ihre gesetzliche Vereinbarung bis heute nicht umsetzen konnten. Jetzt steht das Ganze vor Gericht.

Gemeinsam für die Tiere

Im Oktober erhält die Präsidentin der rumänischen Tierschutzorganisation FNPA, Dr. Carmen Arsene, die Möglichkeit vor Gericht für den Tierschutz zu sprechen. Sie wirbt derzeit um die Unterstützung von Organisationen und Politikern. Der Deutsche Tierschutzbund hat ihr umgehend Dokumente mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zum nachhaltigen Umgang mit Straßenhunden zukommen lassen. Jetzt geht es darum, alle Tierschutzkräfte zu bündeln und das Gericht im Sinne der Tiere zu überzeugen. Wir halten Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Hintergrund

Tausende herrenlose Hunde leben in Rumänien auf der Straße. Viele von ihnen sind krank, hungern und leiden. Zusätzlich gehören viele gut versorgte frei laufende Hunde, die einen Halter haben, zum normalen rumänischen Straßenbild. Solange diese Tiere kastriert sind, gefüttert und gepflegt werden, ist das Leben auf der Straße nicht das eigentliche Problem. Problematisch wird es dann, wenn sich die Tiere unkontrolliert fortpflanzen.

Um dem entgegenzuwirken, führte Rumänien im Jahr 2014 ein Gesetz ein, dass es erlaubt, Hunde auf den Straßen einzufangen und sie nach einer Frist von einigen Tagen in den öffentlichen Tierheimen zu töten. Diese Praxis kostet jedes Jahr nicht nur tausende unschuldige Tiere das Leben, sie löst auch nicht das eigentliche Problem. Die verbleibenden Straßenhunde vermehren sich wieder und der Teufelskreis beginnt erneut.

Erfahren Sie mehr über den tierschutzgerechten Umgang mit Straßenhunden und das Konzept „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“. Alles über die Arbeit des Deutschen Tierschutzbundes in Rumänien erfahren Sie hier.

(Foto: © Deutscher Tierschutzbund e. V.)

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