Robby darf im Circus Belly bleiben

Menschenaffen in einem Zirkus einzeln zu halten ist tierschutzwidrig – das hatte das Gericht in Lüneburg bereits entschieden. Deswegen hatte der niedersächsische Landkreis Celle im Oktober angeordnet, dass der 44-jährige Affe Robby nach über 30 Jahren den Circus Belly verlassen muss. Robby sollte in eine Auffangstation für Schimpansen kommen. Zirkuschef Klaus Köhler hatte Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Für ihn sei der Menschenaffe Robby Teil der Familie.

Nur bei Vernachlässigung droht Beschlagnahmung

In einem Eilverfahren hat das Gericht nun entschieden, dass Robby vorerst im Circus Belly weiterleben kann. Dort auftreten darf er aber weiterhin nicht. Der Affe darf jedoch nur so lange im Zirkus bleiben, bis geklärt ist, ob Robby erheblich vernachlässigt werde oder eine massive Verhaltensstörung vorliegt. Nur dann kann er seinen Besitzern weggenommen werden. Bis diese Entscheidung ansteht, kann es aber noch ein Jahr dauern.

Wildtierverbot im Zirkus

Der Deutsche Tierschutzbund fordert schon lange ein umfassendes Wildtierverbot im Zirkus. Wildtiere stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich.

Auch wenn die Zukunft von Robby noch ungewiss ist, können zwei Schimpansen aus dem Tierpark Nadermann dagegen „aufatmen“ – diese wurden endlich aus ihrer tierschutzwidrigen Haltung in eine Auffangstation in Wales überführt.

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