Paris – Die Metropole Paris setzt dem Ponyreiten in öffentlichen Parkanlagen ab 2025 ein Ende. In einem Sammelbrief forderten mehrere Tierschutzverbände das Aus für dieses Freizeitangebot. Nachdem die Tierschutzorganisation „Paris Animaux Zoopoli“ mehr als 8.400 Unterschriften für ein Verbot eingeholt hatte, entschied die Stadtverwaltung bereits im Juli, die Lizenzen für die Betreiber*innen nicht zu verlängern. Das Rathaus der französischen Hauptstadt hat nun angekündigt, das Ponyreiten nach den auslaufenden Verträgen zu verbieten. Einzige Ausnahme stellt der Jardin du Luxembourg dar, weil der Schlossgarten nicht von der Stadt verwaltet wird. Tierschützer*innen dokumentieren schon lange das Leid der Ponys. Sie machten darauf aufmerksam, dass die Tiere ganztägig ohne Zugang zu Trinkwasser und Futter laufen müssen. Auch eine 2022 verabschiedete Tierschutzcharta erwirkte keine besseren Bedingungen für die Ponys. Vor allem an Wochenenden und in den Schulferien nutzen Familien mit Kindern und Jugendlichen das Angebot als Freizeitbeschäftigung, für das Ponys seit Jahrzehnten in Pariser Parks leiden.
Tiere sind keine Attraktion
Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Entscheidung aus Frankreich. Für Ponys ist es eine große Belastung, Tag für Tag und bei jedem Wetter zahlreiche fremde Personen herumtragen zu müssen. „Beim Ponyreiten drehen die Tiere immer wieder die gleichen Runden und kommen kaum zur Ruhe. Das ist nicht nur eintönig, sondern auch eine extrem einseitige Belastung. Damit sie nicht herumschauen oder wegspringen können, wird ihr Kopf oftmals mit Hilfszügeln sehr kurz gebunden. Dies führt dazu, dass die Tiere in ihrer Sicht und Atmung eingeschränkt sind und bald in eine erlernte Hilflosigkeit verfallen“, sagt Dr. Esther Müller, Leiterin der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband empfiehlt, auf solche Angebote wie Ponyreiten und Kutschfahrten grundsätzlich zu verzichten – auch im Urlaub. Die Tiere werden bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht und ihr Wohl gerät außer Acht. „Dass das Ponyreiten zumindest in Paris bald eingestellt wird, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es braucht jedoch eine flächendeckende Strategie, damit Pferde und andere Tiere nicht länger als Unterhaltungsobjekte vermarktet werden dürfen“, so Müller.
(© Foto: Pixabay – Christels (Ponys))