Nürnberg: Sechster Fall von illegalem Welpenhandel

Sieben junge Welpen aus einem illegalen Welpentransport hat das Tierheim Nürnberg heute Morgen aufgenommen. Es ist bereits der sechste Fall von illegalem Welpenhandel, um den sich die Tierschützer dieses Jahr kümmern müssen. Die Aufnahme, Pflege und tierärztliche Versorgung der Hunde ist jedes Mal ein Kraftakt – auf den Kosten bleiben die Tierheime in der Regel sitzen.

Sieben Welpen aus Ungarn

Sicherheitsbeamte der Deutschen Bahn waren letzte Nacht am Nürnberger Hauptbahnhof auf den Welpenhändler aufmerksam geworden. Er transportierte die Welpen in einem Wäschekorb, einer Box und einem kleinen Käfig. Aufgrund fehlender Dokumente und dem nicht ordnungsgemäßen Transport hat die Polizei die Welpen beschlagnahmt: Vier Englische Bulldoggen, eine Französische Bulldogge und zwei Dackelwelpen. Nach Angaben des Händlers sollten die Tiere aus Ungarn bis nach London zu angeblich neuen Besitzern gebracht werden. Der jüngste Welpe ist maximal sechs Wochen alt und damit viel zu jung, um von der Mutter getrennt und nach Deutschland importiert zu werden.

Tierschützer kümmern sich um die Hunde

Direkt heute Morgen hat die Notdienstfahrerin des Tierheims Nürnberg die Welpen bei der Polizei abgeholt und ins Tierheim Nürnberg gebracht. Die Hunde sind vom Transport erschöpft, auf den ersten Blick haben einige von ihnen Probleme mit Augen und Ohren. Weitere Laborergebnisse stehen noch aus. Die Welpen stehen vorerst unter Quarantäne.

Welpen aus illegalen Transporten sind meistens krank und werden viel zu jung von ihren Müttern getrennt. Etliche Tiere sterben nach nur kurzer Zeit bei ihren neuen Haltern oder im Tierheim – und das trotz intensiver medizinischer Betreuung. Die Tiere, die überleben, können wegen der frühen Trennung von der Mutter und der reizarmen Aufzucht kein normales Sozialverhalten entwickeln – sie haben weder Umweltreize kennengelernt, noch sind sie mit anderen Lebewesen sozialisiert worden. Auch das Leben der Mutterhündinnen in den Vermehrungsstationen ist von unsagbarem Leid geprägt. Sie werden als Gebärmaschinen missbraucht und nach Belieben ersetzt.

Erfahren Sie mehr über das miese Geschäft mit Hundewelpen im Titelthema „Verramscht und verhökert“ von DU UND DAS TIER. Was die Tierheime in punkto Illegalem Welpenhandel und darüber hinaus alles leisten lesen Sie im Titelthema „Tierheime helfen – Tag und Nacht“.

(Foto: ©  Tierheim Nürnberg)

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