Norwegen lässt Wölfe töten

Obwohl Wölfe in Norwegen auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, hat die Regierung in Oslo die Tötung von 47 Wölfen angeordnet. Absurd, zumal gerade einmal 68 Wölfe im vergangenen Winter registriert wurden. Mit dieser Anordnung würden 70 Prozent der gesamten Population getötet.

Auslöser der hanebüchenen Tötungsaktion sind die Klagen der norwegischen Schaf-Farmer. Diese geben den Wölfen die Schuld am Tod gerissener Schafe.

Größte Abschussquote seit 1911

Falls es wirklich zu der Tötungsaktion kommen sollte, wäre das die größte Abschussquote für die majestätischen Tiere in Norwegen seit 1911. Im letzten Jahr haben sich mehr als 11.000 Jäger um Lizenzen für die 16 zum Abschuss freigegebenen Wölfe in Norwegen bemüht. Eine Quote von mehr als 700 zu 1, wie die englische Zeitung „the Guardian“ schreibt. 24 der zur Erlegung vorgesehenen Tiere leben in Wolfsgebieten, also Wildnisarealen, die als deren Lebensräume vorgesehen sind. 13 Tiere leben in Gegenden, die an die Wolfsgebiete angrenzen, zehn weitere in anderen Regionen Norwegens.

Der Deutsche Tierschutzbund ist gegen Abschuss der Wölfe

Der Deutsche Tierschutzbund verurteilt die Pläne der Osloer Regierung. Aus Tier- und Artenschutzsicht ist die Rückkehr und Ausbreitung der Wölfe zu begrüßen, da sie innerhalb eines intakten Ökosystems wichtige Aufgaben erfüllen. Möglicherweise auftretende Konflikte lassen sich durch Schutz- und Präventionsmaßnahmen vermeiden.

Leider kommt es auch in Deutschland – wenn auch illegal – zu Tötungen von Wölfen. Erst letzte Woche wurde wieder ein erschossener und geköpfter Wolf aufgefunden.

(Symbolbild Wolf: Holly Kuchera/Fotolia)

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