München: Kritik an den Pferdekutschen auf der Wiesn

Das Oktoberfest steht vor der Tür und nicht nur die Münchener selbst freuen sich auf das größte Volksfest der Welt. Die traditionelle Veranstaltung stößt auch international auf große Begeisterung. Traditionell beginnt das Fest mit dem Einzug der Wiesn-Wirte. Blumengeschmückte Kutschen mit den Wirten der Festhallen, Wagen mit Kellnerinnen, Maßkrügen und Musikkapellen – die prunkvollen Gespanne der Münchner Brauereien ziehen zur Eröffnung der Wiesn von der Sonnenstraße auf die Theresienwiese. Für die Kutschpferde ist dies allerdings kein Vergnügen.

Wiesn bedeuten für die Pferde Stress

Zehntausende Besucher und laute Musik: Für die Kutschpferde, als Fluchttiere, bedeuten solch ein Trubel und Lärm Stress. Zudem verlangt das Ziehen einer schweren Kutsche den Tieren viel ab. Auch wenn die traditionellen Kaltblüter nach außen stark und muskulös erscheinen, belastet die Bewegung auf dem Asphalt Gelenke und Sehnen. Zusätzlich zum Einzug mit den Kutschen müssen die Pferde oft stundenlang auf einem Platz auf dem Volksfest stehen, damit die Besucher Fotos von ihnen machen können. Die Tiere können dieser Situation nicht entkommen. Auch wenn sie teilweise nur für einige Stunden eingesetzt und dann ausgetauscht werden – das Ganze  verlangt den Tieren völlig artfremde Verhaltensweisen ab.

Tradition mit Tierleid?

Der Deutsche Tierschutzbund lehnt einen Einsatz von Kutschpferden in der Stadt grundsätzlich ab. Auch in der Bevölkerung selbst regt sich nun im Vorfeld der diesjährigen Wiesn Widerstand. Eine Münchnerin hat aktuell eine Petition gestartet und macht sich dafür stark, dass der Oberbürgermeister die Kutschen und die Pferde auf dem Volksfest verbietet.

Jedem steht es frei, sich auf dem Oktoberfest eine schöne Zeit zu machen. Jedoch sollten aus Tierschutzsicht dafür keinerlei Tiere leiden müssen.

(Symbolfoto: © Hans-Peter Reichartz/pixelio.de)

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