Massenhaftes Delfinsterben im Schwarzen Meer

Alleine dieses Jahr sind 108 tote Delfine an Bulgariens Küsten gespült worden. Es ist innerhalb weniger Jahre bereits die zweite Welle eines massenhaften Delfinsterbens im Schwarzen Meer. Schon 2012 verendeten dort mindestens 200 Delfine unter ungeklärten Ursachen. Dies ist umso dramatischer, als dass insbesondere die Schwarzmeer-Tümmler, eine Unterart des Großen Tümmlers, nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) als bedroht gelten.  Die bulgarische Regierung hat jetzt als erste Maßnahme den Fischfang in Gebieten, in denen Delfine leben, untersagt. Das Verbot soll diese Tage in Kraft treten.

Delfine als Opfer der Fischerei?

Neben Fischen verfangen sich in den Netzen der globalen Fischindustrie unzählige andere Meeresbewohner. Hunderttausende Delfine, Haie, Seevögel, Meeresschildkröten und Wale sterben so jedes Jahr einen meist qualvollen Tod. Dass die Fischerei die Ursache für das Delfinsterben im Schwarzen Meer ist, ist bislang aber noch nicht bewiesen. Auch gibt es noch keinen Hinweis darauf, dass Menschen die Tiere vorsätzlich getötet haben. In Bulgarien steht das Töten von Delfinen unter Strafe und wird mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet.

Experten hoffen nun, dass Obduktionen die Todesursache der Tiere klären können. Einige Ökologen vermuten, dass Meeresströmungen der Grund sein könnten.

Tote Wale in Chile

Auch aus Chile gibt es traurige Nachrichten: So haben Menschen dort letzte Woche 70 tote Wale entdeckt. Anhand der Färbung der Tiere schätzen Experten, dass die Tiere schon vor mindestens zwei Monaten starben. Laut Aussage des chilenischen Fischereiamtes soll es sich um Grindwale handeln, die zur Familie der Delfine gehören. Auch in diesem Fall ist die Todesursache noch nicht vollends geklärt. Derartige Fälle sind allerdings nicht neu: Bereits 2015 hatte es ein Massensterben von über 300 Walen an Chiles Südküste gegeben. Im Frühjahr 2012 wurden mehrere Tausend tote Delfine an peruanischen Küsten entdeckt.

(Symbolfoto: © Paulwip/pixelio.de)

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