Leidvolle Tradition: Kaninchen- und Lamm-Braten an Ostern

Zur gedeckten Tafel am Osterfest gehört in vielen Familien der traditionelle Kaninchen- oder Lammbraten. Hinter dieser kulinarischen Tradition steckt allerdings großes Leid. Die Haltung der Tiere hat mit der Idylle von einem hoppelnden Kaninchen oder einen Lamm auf der Wiese sehr wenig zu tun – ein großer Teil des Kaninchenfleisches stammt aus der konventionellen Käfighaltung, das Lammfleisch aus der Intensivmast im Stall.

Kaninchen in Käfigen ohne Freilauf

Die Deutschen verzehren jährlich rund 41.000 Tonnen Kaninchenfleisch. Gerade zu Ostern nimmt die Nachfrage deutlich zu. Die Kaninchen leiden in der Enge der Käfige und haben keinerlei Möglichkeiten, sich artgemäß zu bewegen. Außerdem führt die tierschutzwidrige Haltung zu Pfotenverletzungen, –geschwüren und Verhaltensstörungen. Auch die 2014 in Kraft getretene Kaninchenverordnung brachte keine weitreichenden Verbesserungen. Nach wie vor leben Mastkaninchen in Käfigen ohne Freilauf.

Lämmer ohne Mutter im Stall

Auch die Lämmer leben in der Regel in der Intensivmast im Stall. Um das Lammfleisch pünktlich zu Ostern liefern zu können, müssen die Lämmer schon im Winter zur Welt kommen – ein Leben auf der Weide ist dann witterungsbedingt kaum möglich. In der Intensivmast werden die Lämmer sehr früh von ihren Müttern getrennt, was für beide mit sehr großem Stress verbunden ist. Damit die Milch der Muttertiere für die Produktion von Käse und Co zur Verfügung steht, müssen sich die Lämmer recht schnell von Milchaustauschern ernähren. Wiegen sie 15 bis 20 Kilogramm, erhalten sie Kraftfutter. Nur so erreichen sie schnellst möglich ihr Schlachtgewicht. Das Kraftfutter stellt aber keine wiederkäuergerechte Fütterung dar und kann zu Verdauungsproblemen führen. Auch der Transport zum Schlachthof bedeutet für die Lämmer, die zu diesem Zeitpunkt erst circa vier Monate alt sind, sehr großen Stress.

Pflanzliche Alternativen

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Verbraucher, auf den traditionellen Braten zu verzichten und ein klares Zeichen gegen die tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen zu setzen. Die Wahl von pflanzlichen Alternativen ist der direkteste Weg zu mehr Tierschutz. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, sich fleischlos, aber dennoch ausgewogen zu ernähren.

Weitere Informationen über die Haltung von Mastkaninchen finden Sie auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

Sie möchten mehr über die vegetarische und vegane Ernährung erfahren? Lesen Sie den Artikel „Vielfalt macht den Unterschied“.

Comments are closed.