Japan will noch mehr Wale töten

Der kommerzielle Walfang ist verboten. Dennoch schlachten japanische Walfänger jedes Jahr aufs Neue Wale ab – insgesamt haben sie so seit Inkrafttreten des Moratoriums Mitte der 1980er Jahre schon mehr als 10.000 Wale getötet. Und das alles unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Aktuellen Medienberichten zufolge hat Japan jetzt angekündigt, die Fangquoten für Sei- und Zwergwale im Nordpazifik sogar noch zu erhöhen.

Zweifelhafter „Forschungswalfang“

Nächstes Jahr wollen die Japaner dort 140 anstatt 90 Seiwale und 174 anstatt 102 Zwergwale töten. Das sind 122 Tiere, die zusätzlich sinnlos sterben müssen. Wie ist das möglich? Mit dem sogenannten Forschungswalfang beruft sich Japan auf eine Ausnahmeregelung der Internationalen Walfangkommission (IWC), die es erlaubt, Wale zu wissenschaftlichen Zwecken zu töten. Der wissenschaftliche Aspekt des japanischen Walfangs ist jedoch mehr als zweifelhaft. So wurde der Walfang der Japaner in der Antarktis durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag als illegal erklärt. Der Walfang ist zudem schon längst kein lukratives Geschäft mehr und wird vom japanischen Staat subventioniert. Japan hält schon seit mehr als 25 Jahren an dem umstrittenen Forschungsprogramm fest – zum Teil aus traditionellen Gründen.

Japan missbraucht die Wissenschaft

Die IWC hat erst kürzlich ein neues Verfahren beschlossen, demzufolge Programme für den Wissenschaftswalfang vor Beginn geprüft werden müssen. Japan plant aber schon im Frühjahr ohne ein entsprechendes Prüfverfahren erneut Wale zu fangen – ein Verstoß gegen die IWC-Resolution.

(Symbolfoto: Walfang © Australian Customs Service)

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