Japan beendet die Pelztierhaltung

Die letzte Nerzfarm in Niigata hat ihre Türen geschlossen – es ist ein großartiger Erfolg. Letztes Jahr mussten in Japan noch 1250 Nerze für die Pelzproduktion sterben, 1975 exportierte Japan sogar noch über 16 Millionen Tierfelle, darunter 88.000 Nerzfelle. Von nun an gehört die japanische Pelztierhaltung der Vergangenheit an.

Nerze gelten in Japan als invasive Art

Schon seit Jahren ist es in Japan verboten, nicht heimische Arten wie den Amerikanischen Nerz, Waschbären oder Nutrias zu züchten – außer zu wissenschaftlichen Zwecken. In diesem Zusammenhang durften Japaner auch keine neuen Nerzfarmen mehr bauen. Ausschließlich schon bestehende Farmen durften mit einer entsprechenden Lizenz weiter wirtschaften.

Der Hintergrund: Seit 2006 stehen Nerze in Japan auf der Liste der invasiven Arten. Invasive Arten sind Tiere und Pflanzen, die ursprünglich nicht heimisch sind und unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten oder das Ökosystem haben können. Immer wieder waren in der Vergangenheit Tiere aus den japanischen Pelzfarmen entkommen und in die freie Natur entwischt – Grund genug für die japanischen Behörden, die Zucht der Tiere zu begrenzen.

Es war die letzte Nerzfarm ihrer Art

In der Vergangenheit hatte das japanische Umweltministerium die Betreiber der Otsuka Farm in Niigata mehrfach verwarnt, weil sie nicht die entsprechende Lizenz inne hatten. Auch das “Animal Rights Center Japan” hatte das illegale Handeln der Farmer mehrfach betont. Die Gegenstimmen waren laut genug: Die Betreiber haben die Farm nach eigenen Angaben jetzt geschlossen, weil der Umbau, um eine entsprechende Lizenz zu erhalten, zu teuer sei. Zudem hat die Nachfrage nach Echtpelz in Japan in den letzten Jahren stark abgenommen. Viele Japaner fordern schon seit längerem ethisch korrekt hergestellte Produkte.

In Deutschland sind Jacken, Westen und Mützen mit Echtfell leider immer noch voll im Trend. Lesen Sie im Titelthema der kommenden Ausgabe von DU UND DAS TIER (Erscheinungsdatum 16. Dezember) welches Tierleid dahinter steckt.

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