Jäger haben über 10.000 Waschbären getötet

Die Jäger in Niedersachsen haben dieses Jahr so viele Waschbären getötet wie noch nie.  Dem aktuellen Landesjagdbericht zufolge mussten mehr als 10.000 Tiere sterben, weil ein gemeinsames Leben mit ihnen nach Meinung der Jägerschaft nicht möglich ist. Angeblich richten Waschbären große Schäden an und gefährden heimische Tierarten – nachgewiesen ist das nicht.

Waschbären sind inzwischen heimisch

Auch wenn Waschbären ursprünglich aus Nordamerika stammen, zählen sie hier inzwischen zur einheimischen Fauna. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen und Weichtieren wie Schnecken, Regenwürmern und Insekten. Erbeuten sie Säugetiere, sind es meistens Mäuse, im Frühjahr ernähren sie sich auch von Fischen und manchmal auch Amphibien. Es ist bisher nicht nachgewiesen, dass sie andere Arten verdrängen oder gar ausrotten. Dass gefährdete Bodenbrüter und andere Tierarten verschwinden, ist vielmehr auf die immer intensivere Landwirtschaft zurückzuführen.

Der Deutsche Tierschutzbund lehnt es daher entschieden ab, die Tiere zu jagen. Es ist nicht möglich, sie tierschutzgerecht zu töten. Außerdem ist das Abschießen vollkommen sinnlos, da sich dadurch die Population der Tiere nicht verringert.

Auch Kaninchen müssen sterben

Sinnlos sterben müssen in diesen Tagen auch zahllose Kaninchen in Köln. Da sie angeblich Grünflächen schädigen und Gräber zerstören, hat die Stadt Köln ihnen den Kampf angesagt. Die großen Friedhöfe der Stadt sind von nun an bis März erst ab zehn Uhr morgens geöffnet – bis dahin töten Jäger die Tiere mit Schusswaffen und jagen sie mithilfe von Greifvögeln.

Kaninchen sind weder gefährlich noch verursachen sie irreparable Schäden. Anstatt sie zu erschießen, sollten die Menschen ihnen ihren eigenen Lebensraum zugestehen. Wer sagt, dass die Welt nur uns Menschen gehört? Ein friedliches Neben- und Miteinander von Mensch und Tier ist möglich – und das gilt nicht nur für Waschbären und Kaninchen.

(Foto: © Deutscher Tierschutzbund e. V./Masanneck)

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