In Deutschland leben über 200 Nandus

Ende der 90er-Jahre entflohen einem deutschen Züchter einige Vögel – heute leben aktuellen Zahlen zufolge mehr als 200 Nandus im Grenzgebiet zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Es ist die einzige freilebende Population des südamerikanischen Laufvogels in Mitteleuropa.

Nandus haben sich angepasst

Ursprünglich stammen Nandus aus Argentinien, Uruguay und Brasilien. Dort bewohnen die Tiere bis heute vor allem das Flachland, Grassteppen und Savannen. In Wäldern sieht man die bis zu 1,60 Meter großen Laufvögel eher selten. In Gruppen von bis zu 30 Tieren streifen sie durch die Landschaft und suchen nach Gras, Kräutern und Blättern aber auch Früchten, Samen, Wurzeln und kleinen Wirbeltieren und Insekten. Nandus sind ausgezeichnete Läufer und erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern. In freier Wildbahn werden sie bis zu 25 Jahre alt.

Als sogenannter Neozoon hat sich der Nandu an die klimatischen Bedingungen im Norden Deutschlands angepasst und vermehrt sich dort prächtig. Neozoon nennen Wissenschaftler Tiere, die durch direkte oder indirekte Hilfe des Menschen in Gebiete gebracht werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen.

Forscher sorgen sich

Neben Landwirten, die um ihre Äcker fürchten, machen sich auch Forscher zunehmend Sorgen, weil sie nicht genau einschätzen können, welche Auswirkungen die stetig wachsende Nandu-Population auf das heimische Ökosystem hat. Neben den möglichen landwirtschaftlichen Schäden fragen sie sich, wie Nandus die heimische Tierwelt beeinflussen. Schön wäre es, wenn sowohl Nandus als auch die heimischen Tierarten friedlich nebeneinander leben könnten. Um dies herauszufinden, sind weitreichende Forschungen nötig.

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