Hunde aus der Petrischale

Was beim Homo Sapiens schon lange Standard ist, war beim Hund lange nicht möglich: die künstliche Zeugung von Leben im Reagenzglas, auch als „In-Vitro-Fertilisation“ bezeichnet. Seit den 70er Jahren sollen US-Wissenschaftler versucht haben, Hunde aus dem Reagenzglas zu zeugen. Im Jahr 2015 ist es ihnen nun gelungen. Sieben per künstliche Befruchtung gezeugte Welpen haben bereits im Sommer das Licht der Welt erblickt. Die Ei- und Samenzellen sollen teils vom Beagle und teils von einem Cocker-Spaniel stammen.
Als größte Herausforderung beschrieben die Wissenschaftler, dass die Eizellen von Hunden im Vergleich zu anderen Säugetieren erst später reif genug für eine künstliche Befruchtung sind. Zudem ist die Umgebung innerhalb der Gebärmutter von Hündinnen vor der Befruchtung des Eis besonders magnesiumreich. Diese mussten die Forscher im Labor erst nachstellen.

Keine Errungenschaft

Für den Deutschen Tierschutzbund stellt diese heute verbreitete Neuigkeit keine Errungenschaft dar – im Gegenteil. Tiere sind keine Ware vom Fließband. Zudem ist die künstliche Zeugung von Hundewelpen mit einer hohen hormonellen Belastung für die Eizellenspenderhunde verbunden, die oft übergroßen Welpen bereiten der Mutterhündin möglicherweise Probleme. Darüber hinaus verschärft die künstliche Befruchtung die Zuchtproblematik bei reinrassigen Tieren – insbesondere der Qualzuchten.

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