Den meisten Menschen sind sie unbekannt: die Schuppentiere, auch Pangoline genannt. Sie sind in Asien und Afrika zu Hause. Acht Arten, je vier in Asien und Afrika, haben Wissenschaftler bis heute beschrieben. Wie viele es genau von ihnen gibt, ist unklar. Was jedoch feststeht: Den Schmugglern sind die Tiere nicht unbekannt. Das Schuppentier ist das am häufigsten illegal gejagte und gehandelte Säugetier der Welt. Die Artenschutzkonferenz Cites hat die Tiere jetzt unter höchsten Schutz gestellt. Der kommerzielle internationale Handel ist nun vollständig verboten.
Sterben für die chinesische Medizin
Statistisch werden Schuppentiere auf dem internationalen Markt jährlich in einem Umfang von mindestens 100.000 Tonnen gehandelt. Schätzungen zufolge wurden allein in den letzten zehn Jahren eine Million Schuppentiere getötet. Den Schuppen der Tiere wird – zu unrecht – eine potenzsteigernde und heilende Wirkung nachgesagt. Neben Elefanten, Nashörnern, Tigern und einigen anderen, muss damit noch eine Tierart sinnlos sterben. Zusätzlich gilt das Fleisch der Tiere in China und Vietnam als Delikatesse. Viele Chinesen verehren lebende Pangoline zudem als Statussymbol und halten sie als Haustiere. Die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass die Anzahl der in Asien lebenden Tiere nicht mehr ausreicht. Verstärkt schmuggeln Händler die Tiere von Afrika aus nach Asien. Alleine Mitte dieses Jahres konfiszierten Behörden in Afrika und Asien 15.000 Tonnen geschmuggelte Pangolin-Schuppen. Alleine dafür mussten 24.000 Tiere sterben.
Artenschutzkonferenz Cites
Um dem Leid der Tiere entgegenzuwirken, haben die Delegierten der Artenschutzkonferenz in Johannisburg nun alle acht Schuppentierarten in die höchste Schutzkategorie des Artenschutzabkommens Cites aufgenommen. Die Artenschutzkonferenz tagt noch bis zum 5. Oktober. In über 175 Anträgen verhandeln Experten in diesen Tagen zum Schutzstatus diverser bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Zwei weitere große Themen sind der Elfenbein- und Nashornhandel.
