Großes Amselsterben in Nordrhein-Westfalen

Unzählige Amseln sterben in diesen Tagen in Deutschland. Verantwortlich dafür ist das Usutu-Virus. Das Virus, welches Stechmücken übertragen, stammt ursprünglich aus Südafrika. Vor fünf Jahren breitete es sich das erste Mal in Deutschland aus und führte auch hier zum Tod zahlreicher Amseln. Damals starben die Tiere hauptsächlich in Baden-Württemberg, im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Aktuell gibt es die meisten Todesfälle in Nordrhein-Westfalen.

Schon Hunderte kranke und tote Amseln gemeldet

Der Naturschutzbund (NABU) hatte die Bevölkerung vor zwei Wochen um Hilfe gebeten, um das Amselsterben in Zahlen erfassen zu können. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich bereits über 600 Menschen, die kranke oder tote Tiere aufgefunden hatten. Diese Zahlen sind lediglich ein erster Zwischenstand. Die meisten Hinweise stammen aus Nordrhein-Westfalen (NRW), vor allem vom Niederrhein und aus dem Raum Aachen. Experten zufolge ist das Amselsterben dort vor allem deshalb so groß, weil das Virus dort neu aufgetreten ist. Die Vögel konnten noch keine Antikörper entwickeln.

Amselsterben dokumentieren und erforschen

Tier-, Naturschützer und Wissenschaftler setzen alles daran, die Anzahl der toten Amseln zu dokumentieren und zu erforschen. Aktuell untersuchen Wissenschaftler – im Auftrag des NABU – am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg mehr als 20 verstorbene Tiere. Welche Auswirkungen das aktuelle Sterben auf den Amselbestand in NRW hat, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Die vor fünf Jahren in den anderen Bundesländern stark dezimierten Bestände haben sich in den vergangenen Jahren wieder langsam erholt. Leider gibt es derzeit keine Möglichkeit, den Amseln zu helfen und das Massensterben zu beenden. Wer eine offensichtlich kranke oder apathische Amsel findet, sollte sie jedoch umgehend zu einem Tierarzt bringen.

(Foto: © Deutscher Tierschutzbund e. V.)

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