Greifvögel als Drohnenabwehr?

Weltweit sind Unternehmen daran interessiert, Abwehrsysteme zu entwickeln, um gegen kriminell eingesetzte Drohnen vorzugehen. Ziel ist es, vor den unbemannten Luftfahrzeugen zu warnen, sie schon in der Luft unschädlich zu machen oder die Steuerung zu übernehmen. Die niederländische Polizei setzt derzeit auf eine ungewöhnliche Form der Abwehr und bildet Greifvögel zur Bekämpfung von Drohnen aus.

Große Gefahr für die Greifvögel

Greifvögel sehen die Drohnen als Beute,  fahren die Krallen aus und packen sie aus der Luft. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Greifvögel dabei durch die sich sehr schnell drehenden Propeller verletzen. Werden Drohnen als Waffe eingesetzt, können sie zudem mit explosivem Material, giftigen Gasen oder nuklearen, chemischen oder biologischen Stoffen bestückt sein. Der Vogel wäre somit in seinem Leben gefährdet.

Auch Ausbildung und Haltung sind kritisch

Grundsätzlich spricht zwar nichts gegen die Ausbildung und den Einsatz von bestimmten Tieren zum Wohle des Menschen. Allerdings müssen die Aufzucht, die Ausbildung als auch die Haltung tierschutzkonform sein. Vor allem dürfen die Tiere nicht gefährdet werden. Um Greifvögel zu „motivieren“ spontan zu jagen und zum Falkner zurückzukehren, erhalten sie vorher weniger Nahrung. Viele Greifvögel hungern, einige sterben sogar. Zudem sind die Greifvögel während der Jagdsaison üblicherweise an einem Block mit einer Langfessel angebunden. Diese Haltung kann Fußerkrankungen und Geschwülste verursachen. Außerdem leiden die Vögel oft unter Bewegungsmangel.

Es gibt genügend Gründe dafür, bereits die Ausbildung und Haltung der Greifvögel als kritisch zu bewerten. Ein Einsatz von Greifvögeln zur Drohnenabwehr ist aus Tierschutzsicht abzulehnen.

(Symbolfoto: Adler, © Deutscher Tierschutzbund e. V.)

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