„Dorie“ gehört nicht ins Wohnzimmer

Mit rund 295.000 Besuchern sichert sich der Film „Findet Dorie“ erneut die Spitzenposition der deutschen Kinocharts. Und diese Zahlen sind nur die des vergangenen Wochenendes – insgesamt hat der Film schon über drei Millionen deutsche Zuschauer ins Kino gelockt. Was die Filmemacher freut, besorgt so manchen Tierschützer. Denn der Hype um den animierten Fisch Dorie löst bei vielen Menschen den Wunsch aus, ihr Pendant – den Paletten-Doktorfisch – auch im echten Leben zu besitzen.

Unzählige Fische sterben aufgrund von Haltungsfehlern

Rund zwei Millionen private Aquarien zieren die deutschen Wohnzimmer. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) rechnet dabei mit etwa 40 Fischen pro Becken – nach Kriterien des Deutschen Tierschutzbundes ist damit in Bezug auf die Größe der durchschnittlichen Becken nahezu jedes Aquarium überbesetzt. In Wahrheit weiß niemand genau, wie viele Fische hierzulande jedes Jahr über den Ladentisch gehen. Fakt ist: Unzählige Fische sterben an Haltungsfehlern. Meistens halten Menschen zu viele Fische in einem Becken. Auch die falsche Wasserzusammensetzung und Ernährung führt zum Tod vieler Tiere.

Nicht alle Fische sind geeignet

Fische haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Temperatur, die chemische Zusammensetzung des Wassers und die Einrichtung des Aquariums. Wer zu Hause ein Becken einrichten möchte, sollte sich vorher genau über die verschiedenen Fischarten, ihre Herkunft und ihre Bedürfnisse informieren. Generell sollten nur Fische in Gefangenschaft leben, denen der Tierhalter optimale Umweltbedingungen bieten kann und die möglichst aus heimischen Nachzuchten stammen.

Auch wenn Dorie im Film so süß und lustig ist, sollten die Kinozuschauer dabei nicht vergessen, dass es sich bei Fischen im realen Leben um empfindliche Lebewesen handelt. Und bei Dories, die man im Handel sieht, auch immer um Wildfänge aus den Meeren.

Lesen Sie den Kommentar zum Kinofilm „Findet Dorie“ in der aktuellen Ausgabe von DU UND DAS TIER und informieren Sie sich auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes über eine tiergerechte Haltung von Zierfischen.

( Foto: © Edenwithin – Fotolia)

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