Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Stuttgart verbietet Wildtiere im Zirkus

Freitag, Januar 27th, 2017

Ab dem 01. April 2019 ist in Stuttgart Schluss mit dem Auftritt von Löwen, Elefanten und Co. Der Stuttgarter Gemeinderat hat die Ausnahmeregelung für den Cannstatter Wasen gekippt und erweitert das Wildtierverbot im Zirkus somit auf das gesamte Stadtgebiet.

Wildtiere leiden im Zirkus

Schon seit 2011 gibt es in Stuttgart ein Verbot für den Auftritt von Zirkussen, die Wildtiere mitführen. Bis jetzt galt dieses aber nicht für den Cannstatter Wasen – einen großen Fest- und Veranstaltungsplatz. In zwei Jahren werden die Kunststücke von Elefanten und anderen Wildtieren aber auch dort der Vergangenheit angehören. Mit der Übergangsfrist will die Stadt den Unternehmen laut eigener Angabe die Chance geben, sich auf die Veränderung einstellen zu können.

Gutes Zeichen für den Tierschutz

Für den Tierschutz ist die Entscheidung ein großer Erfolg. Stuttgart reiht sich damit in eine lange Liste von Städten ein, die bereits ein Zeichen für die Tiere gesetzt haben. Das Leid der Zirkustiere ist groß. Weder die Kunststücke noch die Haltung entsprechen auch nur ansatzweise den Bedürfnissen der Tiere.

Erfahren Sie mehr zum Thema im Titelthema „Manege frei“ von DU UND DAS TIER und der Kampagnenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Symbolfoto: © Deutscher Tierschutzbund e. V./M. Marten)

USA: Tierquälerisches „Horse-Soring“ bleibt vorerst erlaubt

Donnerstag, Januar 26th, 2017

Der neue US-Präsident Donald Trump ist erst seit einigen Tagen im Amt und schon gibt es auch im Bereich Tierschutz schlechte Nachrichten. Erst vor kurzem hatte die Obama-Administration eine Erweiterung des „Horse Protection Acts“ verabschiedet, mit der die weit verbreitete und tierquälerische Trainingsmethode „Soring“ verboten werden sollte. Trump legt jetzt alles auf Eis.

Soring ist Tierquälerei

Das sogenannte Soring ist vor allem in der Tennessee-Walking-Horse-Szene beliebt. Diese Pferderasse zählt zu den Gangpferden. Da die Tiere ihre Vorderbeine in dieser Art des Pferdesports besonders hoch heben sollen, greifen viele Menschen auf grausame Praktiken zurück. Soring bedeutet auf Deutsch so viel wie „wund machen“ oder „weh tun“. So ist es in der Szene üblich, die vorderen Fesselgelenke der Pferde mit Diesel, Kerosin oder anderen ätzenden Substanzen zu reizen. In der Folge versuchen die Tiere den unfassbaren Schmerzen bei jedem Schritt zu entgehen, indem sie die Beine höher heben. Das Gleiche lässt sich erzielen, wenn die Reiter den Pferden schwere Ketten an die Beine hänge. Auf die Spitze treiben diejenigen das Ganze, indem sie die ätzenden Substanzen mit dem Einsatz von Ketten kombinieren. Kaum auszumalen, welche Schmerzen die Pferde dabei erleiden müssen. Das alles geschieht nicht nur Zuhause und heimlich: Verschieden schwere Ketten sind sogar innerhalb der Wettbewerbe erlaubt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trump hat das geplante Verbot des Sorings nun einfach auf Eis gelegt. So lange hatten Tierschützer dafür gekämpft. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Trump-Administration den Beschluss für das Verbot in Zukunft doch noch freigibt. Ansonsten gilt es aus Tierschutzsicht nur noch, an den Verstand der Menschen in der Tennessee-Walking-Horse-Szene zu appellieren.

(Symbolbild)

Sachsen gibt Wolf zum Abschuss frei

Montag, Januar 23rd, 2017

Seitdem der Wolf zurück in Deutschland ist, ist er aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Tier- und Artenschützer machen sich für die Tiere stark, Kritiker und Gegner plädieren hingegen immer wieder für seinen Tod. In Sachsen ist jetzt eine Entscheidung gefallen: Zum ersten Mal gibt das Land einen Wolf zum Abschuss frei. Der Landkreis Görlitz hat nun vier Wochen Zeit, um den Wolf namens „Pumpak“ zu töten.

Wolf kommt Menschen nahe

Pumpak sorgt in Sachsen für Aufregung, weil Menschen ihn in den vergangenen Wochen in den Städten Rietschen und Rothenburg gesichtet haben. Wahrscheinlich suchte das Tier dort nach Futter. Weil der Wolf den Menschen so nahe kommt, machen sich viele von ihnen Sorgen um ihr Leben. Ihrer Meinung nach steht die eigene Sicherheit über dem Artenschutz. Das Sächsische Umweltministerium teilt die Sorgen der Bürger und hat jetzt eine Abschussfreigabe erteilt. Die notwendige artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erfolgte durch das Landratsamt Görlitz – eigentlich stehen Wölfe in Deutschland unter strengem Schutz.

Laut Medienberichten haben polnische Wissenschaftler mit Genuntersuchungen herausgefunden, dass Pumpak vom polnischen Ruszow-Rudel abstammt. Sie geben an, dass der Wolf in Polen als Welpe von Menschen angefüttert worden sei. Das erklärt, warum das Tier nicht so menschenscheu ist, wie die meisten seiner Artgenossen.

Abschuss nur als letztes Mittel

Fest steht: Pumpak wird in den nächsten Wochen sterben. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert das Vorgehen der Behörde. Weder wurden Experten der extra dafür eingerichteten Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) im Vorfeld angehört, noch die Einschätzung des LUPUS Institut in Sachsen berücksichtigt. Aus Tierschutzsicht hätten zunächst Vergrämungsmaßnahmen erfolgen müssen. Dies ist auch in entsprechenden Managementplänen der Bundesländer, so auch in Sachsen, vorgesehen. Ein Abschuss darf immer nur das letzte Mittel sein.

(Symbolbild)

Australien: Unzählige Meeresbewohner sterben in Hainetzen

Mittwoch, Januar 18th, 2017

Eigentlich sollen die Netze vor Australiens Küste Haie von den Schwimmern fernhalten. In Wahrheit kosten sie unzählige Meeresbewohner das Leben. Die Behörden des Bundesstaates New South Wales haben jetzt neue Zahlen veröffentlicht: In den vergangenen Monaten starben in den Netzen dreimal so viele Tiere als noch im Jahr zuvor.

Hainetze als tödliche Falle

Vor insgesamt 56 australischen Stränden sind sogenannte Hainetze gespannt. Ziel ist es, die Tiere von den Küsten fernzuhalten. Zu groß ist die Angst von Schwimmern und Surfern vor tödlichen „Haiattacken“. Doch die Abwehrmaßnahmen sind vor allem eine große Gefahr für alle Meeresbewohner.

Alleine in den letzten Monaten verfingen sich 750 Tiere in den Netzen. 364 von ihnen starben qualvoll – darunter zahlreiche Delfine und Schildkröten, 133 Haie und andere Meerestiere. 86 Prozent der getöteten Tiere sollen laut Angabe der Behörden Individuen geschützter Arten sein.

Netze sind der falsche Weg

Aus Tier- und Artenschutzsicht sind diese vermeintlichen „Schutzmaßnahmen“ der falsche Weg. Ein 2009 veröffentlichter Bericht der australischen Regierung zeigte sogar, dass es nach der Installation der Netze nicht weniger Haivorfälle gab als zuvor. Neuere Daten der Deakin Universität in Melbourne deuten in dieselbe Richtung. Das Risiko eines Haiangriffs ist ohnehin verschwindend gering: Weltweit gab es 2015 gerade einmal 98 Angriffe von Haien auf Menschen, lediglich sechs davon endeten tödlich.

(Symbolfoto)

USA: Der letzte große Traditionszirkus schließt

Montag, Januar 16th, 2017

Im Mai fällt der Vorhang ein letztes Mal: Der große amerikanische Traditionszirkus Ringling Bros. and Barnum & Bailey beendet seine Show. Es ist das Ende einer Ära von 146 Jahren – einer Ära mit Schattenseiten. Für die Elefanten, Dromedare, Tiger und Pferde waren die Auftritte in „der großartigsten Show der Welt“ alles andere als ein Vergnügen.

Wie lustig ist Leid?

Berühmt wurde Ringling Bros. and Barnum & Bailey 1882 vor allem mit „Jumbo“,  dem ersten Elefanten in der Manege. Die Zirkusfamilie hatte ihn aus Indien importiert. Beim Publikum sorgte der graue Riese damals derart für Begeisterung, dass der Zirkus schon bald begann, eigene Elefanten für die Manege zu züchten. Folglich mussten bis zu 40 Tiere gleichzeitig mit Kunststücken für Unterhaltung sorgen.

Zum Glück hat sich der gesellschaftliche Blick auf den Zirkus geändert. Neben zahlreichen Tierschützern haben sich immer mehr Menschen in der Bevölkerung dafür stark gemacht, dass der Zirkus seine Tiere nicht mehr vorführt. Mit Erfolg: Im Mai letzten Jahres nahmen die Zirkusbetreiber bereits die Elefanten aus dem Programm. Die anderen im Zirkus verbliebenen Tiere wie Dromedare, Tiger und Pferde müssen nun noch bis Mai durchhalten. Dann können zumindest einige von ihnen hoffentlich auch ein Leben fern der Manege führen.

Wildtiere sind keine Zirkustiere

Wildtiere wie Elefanten oder Tiger stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist es grundsätzlich nicht möglich, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Tiere leiden unter massiven Gesundheitsschäden und schweren Verhaltensstörungen. Zudem sterben viele von ihnen viel früher als nötig. Für den Tierschutz ist das Ende von Ringling Bros. and Barnum & Bailey daher ein großartiger Erfolg. Es ist an der Zeit, dass sich auch in Deutschland diesbezüglich etwas ändert.

Erfahren Sie mehr über Wildtiere im Zirkus im Titelthema „Manege frei“ von DU UND DAS TIER und auf der Kampagnenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Symbolfoto: © Deutscher Tierschutzbund e. V./M.Marten)