Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER
Wenn die Kaninchen mit ihren traurigen Augen, ihrem flauschigen Fell und ihren unverkennbaren langen Ohren in den engen Boxen sitzen, stellt sich auch von außen betrachtet ein Gefühl von Enge, Unbehagen und Mitleid ein. Beklemmender geht es kaum. Für die betroffenen Kaninchen gilt dies leider im wahrsten Sinne des Wortes. Über Stunden müssen sie im Labor verharren, bis zum Hals fixiert, nachdem ihnen mit einer Spritze ein Medikament ins Ohr injiziert wurde. Dabei stehen die Fluchttiere extrem unter Stress. Sie haben ein Fieberthermometer im After, seit dem Vorabend kein Futter erhalten und können auch jetzt weder fressen noch trinken oder sich putzen und mit Artgenossen interagieren. Solche Bilder gehen uns an die Nieren – aber bald gehören sie der Vergangenheit an. Denn der Kaninchen-Pyrogentest, der nachweisen soll, ob Medikamente durch sogenannte Pyrogene verunreinigt sind und dadurch Fieber auslösen, wird ab 2026 europaweit durch tierversuchsfreie Methoden ersetzt. „Das ist ein historischer Erfolg“, sagt Kristina Wagner, Leiterin der Abteilung Tierversuchsfreie Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Die Geschichte der Pyrogentests ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Wandel hin zu Experimenten ohne Tierleid.
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