Todesfalle Glas

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Todesfalle Glas

Allein in Deutschland sterben jährlich bis zu 100 Millionen Vögel, weil sie gegen Glasscheiben fliegen. Mittlerweile gibt es jedoch effiziente Möglichkeiten, Vogelschlag zu verhindern. Der Deutsche Tierschutzbund hat nun eine davon in seiner Akademie für Tierschutz in Neubiberg umgesetzt.

  • Autor: Nadine Carstens, Redakteurin DU UND DAS TIER

Gebäude mit großen Glasflächen prägen unser Stadtbild. Sie stehen für moderne Architektur, lassen selbst große Bauten leicht erscheinen und sorgen für lichtdurchflutete Räume. Doch in der Vogelwelt sind sie vor allem eines: eine Todesfalle. Schätzungsweise 100 Millionen Vögel sterben allein in Deutschland jedes Jahr, weil sie mit Gebäuden und Glasflächen kollidieren. „Dadurch zählt Vogelschlag an Glasfassaden zusammen mit den Verlusten durch Straßenverkehr und dem Verlust von Lebensräumen zu den bedeutendsten menschlich bedingten Todesursachen von Vögeln“, sagt James Brückner, Leiter der Abteilung Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Für die Vögel ist transparentes oder die Umgebung spiegelndes Glas schlichtweg unsichtbar. Sie erkennen darin kein Hindernis und fliegen ungebremst gegen die Scheiben. Oft ist der Aufprall so stark, dass die Vögel auf der Stelle sterben. In anderen Fällen fliegen sie zunächst verletzt und benommen weiter und verenden kurz darauf an den Folgen. Opfer von Vogelschlag werden sowohl Brutvögel als auch Durchzügler und Wintergäste – von Waldschnepfen, Singdrosseln oder Staren, denen Fensterscheiben von Hochhäusern zum Verhängnis werden, bis hin zu niedrig fliegenden Spechten, Amseln oder Spatzen, die beispielsweise mit den Scheiben von Bushaltestellen, Terrassentüren oder Lärmschutzwänden kollidieren.

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