Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER
Leuchtende Augen, strahlende Gesichter, vielleicht auch nur ein verstohlenes Lächeln oder überhaupt die erste Reaktion nach regungslosen und stummen Therapiesitzungen: Wenn wir auf ein Tier treffen, macht das etwas mit uns. Binnen Augenblicken ändert sich die Stimmung im Raum, ganz egal, ob in unserem Zuhause oder ob es sich um ältere, teils demente Menschen im Heim, Mädchen und Jungen in der Kita oder junge Erwachsene mit psychischen Problemen in stationärer Betreuung handelt. Dieser Einsatz von Tieren in sozialen, pädagogischen und therapeutischen Bereichen – fachlich Tiergestützte Interventionen (TGI) genannt – wird immer beliebter. Und er ist unumstritten erfolgreich. Tiere wirken auf vielfältige Weise positiv auf uns. „Wenn sie Tiere an ihrer Seite haben, kann das Menschen, alt wie jung, fit oder krank, aktiver machen, ihr Selbstvertrauen stärken oder die Gesundheit und das Verantwortungsbewusstsein positiv beeinflussen. Tiere können sogar erfolgreich dabei unterstützen, physische und psychische Probleme gezielt zu behandeln“, berichtet Nina Brakebusch, Referentin für Interdisziplinäre Themen beim Deutschen Tierschutzbund. Doch sie schiebt ein großes Aber hinterher, das keinesfalls zweitrangig ist: „Auch wenn der Kontakt zu Tieren den meisten Menschen hilft, bedeutet dies umgekehrt nicht, dass auch alle Tiere den Umgang mit Menschen suchen und genießen.“ Im Gegenteil: Viele Tiere fühlen sich in direkter Nähe zu Menschen überhaupt nicht wohl. Daher ist weder jede Tierart und erst recht nicht jedes Tier für TGI geeignet. Umso wichtiger sind aus Tierschutzsicht der sachkundige Umgang der Halter*innen mit den sogenannten Begleittieren, die qualifizierte Ausbildung von Mensch und Tier sowie klare Regeln, damit die Tiere nicht leiden, Schmerzen ertragen müssen oder sonstige Schäden davontragen.
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