News der Woche: Tiertransportkontrolle: Polizei findet verletzte und tote Tiere

Buxtehude/Oldenburg – Bei einer Kontrolle an der Autobahn 1 haben Beamt*innen der Polizei Oldenburg und Bremen sowie Vertreter*innen der zuständigen Veterinärämter mehrere verletzte und tote Puten und Hühner in Tiertransportern gefunden. Einer davon war mit 864 Puten beladen und auf dem Weg von Sachsen-Anhalt zu einem Schlachthof in Niedersachen. Die beiden anderen Fahrzeuge hatten einen Fleischverarbeitungsbetrieb im Landkreis Vechta zum Ziel. Weiterhin stoppten die Einsatzkräfte einen Lkw mit 155 Schweinen – dieser beförderte 28 Schweine zu viel und war damit deutlich überladen. Die Kontrolleur*innen stießen außerdem auf einen Fahrer ohne gültige Zulassung als Transportunternehmer. Er war dabei, 25 Rinder zu einem Schlachthof in Bakum zu fahren, die er darüber hinaus nicht einmal ordnungsgemäß gesichert hatte. Insgesamt kam es bei fünf von 13 überprüften Transporten zum Vorschriftenverstoß. Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen die Fahrer eingeleitet. Ihnen wurde jedoch die Weiterfahrt nach der Kontrollmaßnahme gestattet.

Missstände bei Tiertransporten keine Seltenheit

Immer wieder kommt es bei Tiertransporten zu Verstößen. „Dass bei dieser stichprobenartigen Kontrolle bei Oldenburg direkt mehrere Transporte mangelhafte Zustände in den Laderäumen aufwiesen, zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist“, sagt Frigga Wirths, Referentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Transporte bedeuten für Tiere ohnehin schon eine extreme Stresssituation. Sie haben Angst und sind für hunderte Kilometer den widrigsten Umständen ausgesetzt. Zwar gilt seit 2007 in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Transportverordnung, doch die Bestimmungen reichen leider bei Weitem nicht aus, um das Tierleid bei den Transporten zu verhindern. „Beispielsweise dürfen Hühner in Boxen übereinandergestapelt zwölf Stunden lang ohne Futter und Wasser transportiert werden. Ebenso ist es noch immer zulässig, Tiere bei bis zu 35 Grad im Lastwagen zu befördern“, so Wirths. Oftmals verletzen sich die Tiere bei der Fahrt. Bei Geflügel passiert es auch häufiger, dass sie sich bereits beim Verladen in einem desolaten Zustand befinden. Einige überleben den Transport dann nicht – wie in dem aktuellen Fall. Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich seit Jahrzehnten für strengere Vorschriften bei Tiertransporten ein. Der Verband fordert, die unzureichenden Bedingungen endlich zu überarbeiten – unter anderem in den Punkten Platz, Transportzeiten und Temperaturen.

(© Symbolfoto: Deutscher Tierschutzbund e.V. (Tiertransport))

 

 

Comments are closed.