Autor: Verena Jungbluth, Chefredakteurin DU UND DAS TIER
Drei Pfaue leben derzeit frei auf dem Gelände des Tierschutzzentrums Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes.
Der blaue Pfau ist unangefochten einer der schönsten Vertreter der Tierwelt. Wenn er sein Rad schlägt, um die weiblichen Exemplare seiner Art zu beeindrucken, bleibt auch uns nichts anderes übrig, als zu staunen. Die Federn, die bis zu eineinhalb Meter lang werden können und in den verschiedensten Farben schillern, sind einzigartig. Die Weibchen sind braun-grau gefärbt und wirken dadurch deutlich unscheinbarer. „In der Natur hat diese dezente Färbung Vorteile. Denn sie ermöglicht es den Tieren, sich in ihrer Umgebung wunderbar zu tarnen“, sagt Paulina Kuhn, Referentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Ursprünglich stammt der Pfau aus Südostasien, wo er bis heute in freier Wildbahn lebt.“ Die Tiere kommen aber zum Beispiel auch in Indien oder Sri Lanka vor und können auch hierzulande ganzjährig im Freien leben. „Da Pfaue in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet am Fuß des Himalaya in Höhenlagen von bis zu 3.000 Metern vorkommen, macht ihnen unser Winter nichts aus“, weiß Patrick Boncourt, stellvertretender Leiter des Tierschutzzentrums Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes.
In freier Natur bevorzugt der Pfau Wälder, Landschaften mit Büschen oder dicht bewachsene Uferzonen, wo er genügend Versteckmöglichkeiten findet, um sich zu schützen und Nistplätze zu bauen. Vier bis sechs Eier brüten die Weibchen etwa 28 Tage lang aus und kümmern sich anschließend liebevoll um die Jungtiere, bis diese sich alleine auf die Suche nach Futter machen. Dafür nutzen Pfaue am liebsten offene Flächen, wo es ausreichend Samen, Früchte sowie kleine Wirbeltiere gibt, um sich satt zu fressen, und Wasserstellen, um den Durst zu stillen.
Wenn die drei männlichen Pfaue über das Gelände des Tierschutzzentrums Weidefeld spazieren, machen sie nicht nur optisch auf sich aufmerksam. „Ihre arttypischen Rufe sind in der gesamten Nachbarschaft zu hören“, sagt Boncourt. „Zwei sind Fundtiere, der dritte wurde von seinen Halter*innen nach deren Umzug einfach zurückgelassen.“ Immer wieder kümmern sich die Tierschützer*innen um hilfsbedürftige Pfaue. „Vor einigen Jahren haben wir zum Beispiel drei Tiere aufgenommen, die vorher herrenlos auf einem Friedhof herumliefen“, erzählt Boncourt. Neuankömmlinge werden in einer passenden Voliere eingewöhnt, bis die standorttreuen Tiere anschließend frei auf dem Gelände des Tierschutzzentrums herumlaufen können. Immer wieder gelingt es dem Team in Weidefeld, solche Pfaue anschließend in ein liebevolles Zuhause zu vermitteln. „Das Interesse ist aber natürlich nicht sehr groß, weshalb sie in der Regel recht lange oder auch für immer in unserer Obhut bleiben.“