Hinter den Kulissen

Zufriedene Wohnungskatzen

Hinter den Kulissen

Zufriedene Wohnungskatzen

Katzen lieben Abenteuer, doch nicht jede Katze kann diese in Freiheit genießen. Eine artgerecht gestaltete Umgebung ist für Hauskatzen demnach besonders wichtig. Lesen Sie, welche Möglichkeiten Sie zuhause umsetzen können.

  • Autor: Nadia Wattad, Redaktion DU UND DAS TIER

Katzen brauchen den Überblick. Den bekommen sie auf erhöhten Aussichtspunkten wie einem Kletter- oder Kratzbaum, der Fensterbank oder anderen passenden Stellen in der Wohnung. Auch ihre Krallen möchten sie regelmäßig schärfen. Im Freien nutzen sie hierzu Bäume; in der Wohnung muss der Mensch ihnen passende Möglichkeiten bieten, ansonsten sehen Sofa oder Tapete schnell alt aus.

Doch bei der Wahl des richtigen Katzenkratzbaums fangen schon die ersten Fragen des verantwortungsvollen Katzenbesitzers an. Er sollte stabil gebaut sein und einen mit längs verlaufender Oberflächenstruktur umhüllten Stamm haben. Dieser muss so groß sein, dass die ausgestreckte Katze ihn nicht bis zur Spitze erreichen kann. Außerdem braucht ein einladender Katzenkratzbaum leicht zugängliche Aussichtsplattformen, flauschige Höhlen oder ähnliche Verstecke. Leere Regalbretter, die über mehrere Ebenen angebracht sind, und Schränke, auf denen sich die Katze aufhalten kann, bieten den Tieren viele Möglichkeiten, sich zu bewegen.

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Katzengesellschaft kann toll sein.

VIELE KATZEN MÖGEN GESELLSCHAFT

Auch wenn Katzen tendenziell eher Einzelgänger sind – ein Stubentiger, der keinen Freigang bekommt, wird es je nach Charakter lieben, mit einem zweiten Kameraden zusammenleben zu dürfen. So wird sein Alltag bei einem berufstätigen Besitzer weniger schnell langweilig. Da sich die Vierbeiner in der Wohnung jedoch schlechter aus dem Weg gehen können als im Freien, muss der Halter hier besonders auf Stresssignale der Tiere achten. Kennen sich die Katzen schon von klein auf, sind sie meistens besonders verträglich. Da Katzen eigen sind, sollte jede Samtpfote einen eigenen Katzenkratzbaum haben. Findet nur eine Katze auf dem einzelnen Katzenkratzbaum Platz, ist der Ärger vorprogrammiert, dann beginnt der Streit um die Pole Position.

Neben einem Kratzbaum, vielen Kletterelementen und Aussichtsplattformen brauchen Samtpfoten in der Wohnung mehrere Möglichkeiten, um sich zurückzuziehen. Stabile, seitlich offene Holzkisten, Plätze unter dem Sofa oder Bett, Körbe oder Kartonschachteln mit großem Eingang stellen ideale Schlupfwinkel dar. Die Wohnung selbst sollte mindestens zwei Zimmer haben, damit die Katzen mehrere Rückzugsorte und Bewegungsbereiche finden können.

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DIE WOHNUNG BIRGT GEFAHREN

Katzen lieben es, zu beobachten. Ein gekipptes Fenster könnte daher die eine oder andere abenteuerlustige Katze dazu verlocken, dort hinauszuklettern. Quetschungen mit Todesfolge, andere schlimme Verletzungen und gar Abstürze können die Folgen sein. Insofern sollten Fenster entweder ganz verschlossen oder vollständig geöffnet und dann mit einem kratzsicheren Schutznetz ausgestattet sein. Das Fenster darf natürlich nicht zufallen. Wer das große Glück hat, einen Balkon zu haben, der bereitet seiner Samtpfote eine große Freude. Dort kann sie in der Sonne dösen, Vögel beobachten und ihre Umgebung studieren. Unabdingbar ist ein spezielles Katzennetz, damit die Tiere nicht entwischen oder gar vom Balkon stürzen können.

Schlanke Katzen brauchen kleinere Maschen von circa drei bis vier Zentimetern. Für kräftigere Tiere ist eine Maschenweite von fünf Zentimetern ausreichend. Um der Katze den Zugang zum Balkon zu ermöglichen, eignen sich Katzenklappen oder -türen. Auf viele Balkon- und Wohnungspflanzen müssen Katzenfreunde jedoch verzichten, da einige giftig sind. Katzengras, Bambus oder manche Kräuter hingegen sind für Katzen ungefährlich.

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Ein Schutznetz auf dem Balkon ermöglicht einen ungefährlichen Beobachtungsposten.

Für eine Katze sollten mindestens zwei Katzentoiletten in der Wohnung vorhanden sein; für jede weitere Mieze dann mindestens eine zusätzliche. Da Katzen geruchsempfindliche Tiere sind und eine unsaubere Toilette meiden, ist es wichtig, mindestens einmal täglich Kot und Urin zu entfernen und mehrmals pro Woche die Katzenstreu zu wechseln. „Eine Katzentoilette mit Deckel mag den Menschen hygienischer erscheinen, da beim Scharren nichts danebengeht und es weniger riecht. Der Geruch von Kot und Urin sammelt sich aber in der Luft der Toilettenbox und verursacht nicht selten eine langfristige Unsauberkeit der Katze“, so Sophie Arnold, Expertin für Katzen, vom Deutschen Tierschutzbund.

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Katzengras ist eine willkommene und ungiftige Grünpflanze.

Fazit

Wer sich nun immer noch nicht davon „abschrecken“ lässt, einer Wohnungskatze ein liebevolles Zuhause zu geben, der sollte sich zunächst in den umliegenden Tierschutzvereinen umsehen. Die Katze wird es danken, indem sie sanft um die Beine ihres Herrchen oder Frauchens streift oder doch unvermittelt die Krallen ausfährt. Das hängt ganz von der Stimmungslage ab.

Weiterführende Informationen

Bildrechte: Teaser "Schlafende Katze": schmidt-roeger.de, Artikelbild "Katzen auf Kratzbaum": michaelstephan/Fotolia, Artikelbild "Katzen auf Balkon": CARMEN/Fotolia, Artikelbild "Katze mit Katzengras": insonnia/Fotolia.