Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER
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Die Zahlen sind verheerend. Immer mehr Straßenkatzen leben und leiden in Deutschland. 71 Prozent der dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierschutzvereine berichten in einer aktuellen Umfrage, dass die Zahl der Tiere in ihren Regionen gestiegen ist. Vor zwei Jahren waren es noch 53 Prozent. Die Überlebenschancen der Tiere sind gering und dennoch wachsen das Leid und die Populationen kontinuierlich an, sofern der Mensch nicht eingreift. Und genau das stellt den Großteil der Vereine vor immense Probleme. Sie können die Kastration und Versorgung der Tiere allein nicht mehr stemmen. Ihnen fehlen finanzielle Mittel und personelle Kapazitäten. Denn die Tierheime sind durch Kätzchenschwemmen und eine Vielzahl an Abgabe- und Fundkatzen ohnehin schon überfüllt.
Kastrationspflicht für Freigängerkatzen muss kommen
Bereits jetzt sterben unzählige Tiere im Verborgenen. „Die Situation ist dramatisch. Das Elend und die Masse an hilfsbedürftigen Tieren lassen uns Tierschützer*innen verzweifeln, während die Politik untätig bleibt“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband fordert deshalb das Parlament auf, im Rahmen der derzeitigen Novellierung des Tierschutzgesetzes eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten einzuführen. „Nur so lassen sich eine weitere unkontrollierte Vermehrung eindämmen, die örtlichen Vereine entlasten und Katzen vor Leid schützen.“