Autor: Nadia Wattad, Redaktion DU UND DAS TIER
Es ist 7 Uhr. Die Samtpfote hat es sich bereits seit Stunden im Bett bequem gemacht und stolziert nun von Minute zu Minute aufdringlicher auf ihrem „Dosenöffner“-Menschen herum. Zeit für Frühstück. Danach geht sie am liebsten auf Entdeckungstour nach draußen in die Natur. Wer im Erdgeschoss wohnt, hat Glück – hier lässt sich eine Katzenklappe gut anbringen. Die Katze hat so die Möglichkeit, nach Belieben und eigenständig die Wohnung zu betreten oder zu verlassen.
Die Auswahl an solchen Katzenklappen ist riesig. Das klassische Modell kann der Tierhalter je nach Hersteller entweder an der Terrassentür oder in Holz- oder Paneeltüren anbringen – das Einverständnis des Vermieters vorausgesetzt.
Die Größe der Klappenöffnung sollte natürlich an die Größe der Katze angepasst sein. Es gibt auch Katzenklappen, die die Samtpfote über einen Sensor öffnen kann. Im ersten Moment klingt das sehr praktisch, aus Tierschutzsicht ist hier jedoch Vorsicht geboten: Nur Systeme, die über den unter der Haut transplantierten Registrierungs-Transponder funktionieren, sind wirklich zu empfehlen.
Viele Hersteller geben jedoch an, dass die Katzen den Erkennungs-Sensor an einem Halsband tragen sollen. Der Deutsche Tierschutzbund rät ausdrücklich von Halsbändern bei Katzen ab. Bei der Fellpflege, beim Spielen oder Klettern können die Tiere damit hängen bleiben. Im schlimmsten Fall strangulieren sie sich.
Auch das noch so reiß- und dehnfähigste Halsband birgt diese potenziell tödliche Gefahr. Wer in einem höheren Stockwerk wohnt, kann seiner Katze – nachdem der Vermieter sein Okay gegeben hat – mit einer speziellen Katzenrampe ebenfalls Freilauf verschaffen. Sie sollte breit genug, nicht zu steil angebracht und auch bei Regen rutschfest sein.
Auch wenn Freigängerkatzen in der Natur sicherlich auf fremde Katzen treffen, mit denen sie auf unterschiedlichste Weise kommunizieren, kann es passieren. Die Katze setzt eines der für den Menschen unliebsamen Kommunikationsmerkmale auch zuhause ein: Harnmarkierungen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Lesen
Da nicht viele Menschen das Glück haben, in einer autofreien Zone zu leben, bleibt die Katze auch in einem Wohngebiet in verkehrsberuhigter Lage unkalkulierbaren Gefahren ausgesetzt. Gerade junge Tiere können viele gefährliche Situationen nicht richtig einschätzen und haben noch keine natürliche Angst vor Autos. Insofern sollte der verantwortungsvolle Halter seinen Katzenwelpen, aber auch seine neu adoptierte erwachsene Katze, erst nach circa vier Wochen Eingewöhnungszeit nach draußen lassen und anfangs begleitend dabei bleiben.
Katzen verstecken sich zudem sehr gerne und sind neugierig. So kann es natürlich schnell passieren, dass eine Katze versehentlich in der Nachbarschaft in einer Garage eingeschlossen wird. Dem kann man entgegen wirken, indem die Nachbarn von der eigenen Katze wissen. So werden diese sensibilisiert, vor dem
Verschließen einer Garage noch mal genauer nachzuschauen.
Mit ein paar Butterbrottütchen, Trockenfutter-Leckerchen und einer langen Schnur kann Mieze auf die Jagd gehen und fette Beute machen. Das Spiel lässt sich ganz leicht herstellen. Lesen
Natürlich kann es auch andere Gründe haben, dass eines Tages die Katze nicht zurückkommt. Dazu zählt zum Beispiel gut gemeintes Füttern in der Nachbarschaft. Dies führt dazu, dass die Katze ihren eigentlichen „Dosenöffner“ nicht mehr braucht. Sie hat einen neuen gefunden, der sie durchfüttert.
Veränderungen im Umfeld, wie Familienzuwachs oder ein neuer Spielkamerad für die Katze, können ebenfalls zu einem Abtauchen des Tieres führen. Bekommt eine Familie zum Beispiel Nachwuchs, dann sollte sie den Stubentiger auf die veränderte Situation vorbereiten und ihn nicht vor vollendete Tatsachen stellen.
Bildrechte: Teaser "springende Katze": Rita Kochmarjova - Fotolia.com, Artikelbild "Katze und Katzenklappe": humonia/iStock, Artikelbild "Auslesen des Mikrochips": Igor Mojzes - Fotolia.com, Artikelbild "Katze und Teich": Deutscher Tierschutzbund e.V./Ehrhardt