Agrarministerkonferenz-Teilnehmer diskutieren über Tierschutz

 

Die Landwirtschaftsminister des Bundes und der Länder debattieren auf der vom 13. bis 15. April in Göhren, Mecklenburg-Vorpommern, stattfindenden Agrarministerkonferenz über mehrere Tierschutzthemen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Putenhaltung, die Schlachtung trächtiger Rinder, die Kastration von Ferkeln sowie eine Kennzeichnung von Fleisch. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Minister, sich klar für den Tierschutz zu positionieren und wichtige Themen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung voranzubringen.

So kritisiert der Deutsche Tierschutzbund, dass es nach wie vor an einer Verordnung fehlt, die die Haltung von Puten rechtsverbindlich regelt: Meistens fristen die Tieren ihr kurzes Leben in unstrukturierten Ställen ohne ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten und mit viel zu hohen Besatzdichten.

Bei Milchkühen steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund

Lässt die Milchleistung nach, werden die Tiere geschlachtet. Dass geschätzt zehn Prozent der geschlachteten Kühe tragend sind, zählt zum Alltag. Obwohl es bei der Schweinehaltung mit der Ebermast und der Impfung gegen Ebergeruch bereits Alternativen zur betäubungslosen Kastration männlicher Ferkel gibt, werden immer wieder Zweifel an dem ab 2019 geltenden Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration laut.

Der Deutsche Tierschutzbund betont, dass mit der Betäubung mit Isofluran inklusive Schmerzmittelgabe bereits eine tierschutzkonforme Übergangslösung für solche Betriebe existiert, in denen Ebermast oder Impfung noch nicht praktikabel sind. Eine weitere Praxis der betäubungslosen Kastration ist daher aus Tierschutzsicht schon heute nicht mehr akzeptabel.

Fleischkennzeichnung kann für Transparenz sorgen

Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die Kennzeichnung von Fleisch nach der Art der Tierhaltung, die die Teilnehmer in den kommenden Tagen auf der Agrarministerkonferenz diskutieren. Gleichzeitig weist der Verband aber auf weitere wichtige Tierschutzaspekte hin. Der Verbraucher, der noch Fleisch isst, will Transparenz. Daher ist eine einfache und verständliche Kennzeichnung anhand der Haltung ein erster, richtiger und wichtiger Schritt. Zu Bedenken ist aber, dass auch Transport und Schlachtung, Zucht und Aufzucht sowie eventuelle Manipulationen am Tier für den Verbraucher ebenfalls nachvollziehbar sein sollten.

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